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Sitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft: Schöner geht's kaum

Sitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft : Schöner geht's kaum

Die Bläck Fööss sangen: "Rut un wies, wie lieb ich dich, rut un wies, ich jev et letzte Hemd für dich." Das brauchten sie nun nicht gerade. Denn Prinzessin Larissa war mit einem Stück Papier zufrieden. Für sie gab's nämlich ein Foto - mit Widmung von der Kölner Kultband.

"Darüber würde sie sich sehr freuen", hatte Peter Giesen, der Sitzungspräsident der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft, vor begeistertem Publikum den Wunsch der Altstadt-Tollität geäußert. Er musste nicht betteln. Für Ihre Majestät, die neben dem Präsidenten am Elferratstisch thronte, tun eben auch die Bläck Fööss alles.

Die CJD-Aula ist ohnehin ihr Wohnzimmer im Siebengebirge. Und auch bei dieser Kostümsitzung der GKKG schaukelten sie mit ihren Mega-Hits das Narrenschiff auf Windstärke zwölf. Im ausverkauften Haus wippten 700 Jecken mit den Bläck Fööss im Takt, tanzten auf einem Viertel Quadratmeter, jubelten, winkten mit Fähnchen, sangen mit und wollten die Akteure gar nicht mehr von der Bühne lassen. Zugaben um Zugaben mussten her. "Die Zuhörer hier waren schon immer gut, und die werden es bleiben", freute sich Bläck-Fööss-Urgestein Erry Stoklosa nach dem Auftritt über die Fangemeinde aus Königswinter.

Die Karnevalsgesellschaft um den Vorsitzenden Guido Hoffmann hatte wieder alles, was Rang und Namen hat im Kölner Fasteler, nach Königswinter geholt. Cantz schön verdötscht, was Medienstar Guido Cantz, der Mann für alle Fälle, eine halbe Stunde lang in der Aula aufzog. Abschussrampe Aula: Nach diesem Wortspiel-Feuerwerk war wie so oft an diesem Abend eine Rakete fällig. An die Gewehre!

Außer Rand und Band war das Jeschmölz im Saal auch bei der Band "De Räuber". Da tanzten einige Jecke sogar auf engstem Raum Walzer: "Wunderbar, wunderbar, dieser Traum mit uns wurde wahr!" oder Boogie Woogie. Die Räuber: "Ihr seid ein tolles Publikum!" Und dann machte Bruce Kapusta "den Clown für üch".

Auf Schloss Drachenfels hat er ihnen ja schon Weihnachtslieder geblasen, hier war der Spitzentrompeter nun ganz Karnevalist: Von "Echte Fründe ston zesamme" bis zum Bläck-Fööss-Ohrwurm "Du bess die Stadt" hatte er alles drauf. Klasse auch Querbeat", diese ausgeflippte bunte Truppe aus Köln, die den Saal auf 100 Grad brachte. Spitzenklasse aber auch die eigenen Kräfte, "der Stolz unserer Gesellschaft", wie Giesen sagte. Da war die Drachenfelsgarde gleich zu Beginn. Die Powerhexen, diese herrliche Showtanzgruppe der GKKG, verhexten ebenfalls das Publikum.

Und - dann der große Augenblick: Die Drachenfelsperlen "rollten" auf die Bühne. Wunderhübsche Mädels, die auf der Bühne plötzlich noch eine Perle mehr in ihren Reihen hatten: Prinzessin Larissa "verkleidete" sich hinter ihrer Truppe und tanzte mit. Aus Geheimhaltungsgründen zu ihrer Regentschaft hatte sie ja die ganze Vorbereitung mitgemacht und ist fit bis in die Fußspitzen. Dafür gab es von Francisco Hoffmann vom Bund Deutscher Karneval, Bezirk Eifel-Rhein-Sieg, den selten vergebenen Prinzessinnen-Orden.

"Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu", sang Giesen. Pssst, Ruhe, Redner waren angesagt. Ne kölsche Schutzmann alias Jupp Mendt, einer der bekanntesten deutschen Polizisten, trat auf und Martin Schopps. Der hatte sein Hochzeitsvideo angesehen, aber rückwärts: "Schön, am Ende ging ich allein aus der Kirche raus." Das Finale bestritt das Traditionscorps "Kölner Altstädter" mit 115 Mann an Bord und mittendrin das reizende Mariechen Stefanie Pütz mit ihrem Tanzoffizier Jens Scharfe. Schöner geht's kaum.