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Bravouröses Becken-Solo der "Bergklänge"

Bravouröses Becken-Solo der "Bergklänge"

Stunk-Sitzung in Köln zeigt eine gelungene Parodie auf das bekannte Tambourcorps aus dem Siebengebirge

Siebengebirge/Köln. Tosender Jubel, das Publikum steht im Kölner E-Werk auf den Bänken: Auf der Bühne wirbeln derweil die Bergklänge aus Heisterbacherrott. Die treue Fangemeinde der Stunk-Sitzung weiß, es ist nicht das Original aus dem Siebengebirge, es sind Mitglieder der kölschen Kultband Köbes Underground - allerdings in echten Uniformen.

Die Verbindung zwischen dem Traditionscorps aus dem Siebengebirge und den Stunkern aus Köln ist eigentlich nur noch platonisch. Der Ursprung dieser geistigen Verbindung basiert auf der Tatsache, dass zwei Mitglieder von Köbes Undergound ehemalige Bergklänge sind. Die Trompeter Erhard Rau aus Oberkassel und Axel Deland aus Oberdollendorf haben viele Jahre lang die blau-weißen Uniformen der Heisterbacherrotter getragen.

Und da die Stunker bekanntlich den etablierten Karneval gerne parodieren, liegt nichts näher als immer mal wieder ein klassisches Tambourcorps auf die Schippe zu nehmen. In diesem Jahr gelingt die kabarettistische Version der Dicken-Backen-Musik besonders gut: Die Musiker von Köbes Underground spielen gleich mehrere Stücke. Und eins davon ist gnadenlos gut: Es ist ein Becken-Solo mit vier Musikern.

Der blecherne Klang kommt so gut rüber, dass das Publikum, wie gesagt, auf den Bänken steht. Der Text ist dann das Sahnehäubchen. Frontman Ecki Pieper, der bei dieser Nummer den "Siebengebirgs-Stab" führt, singt in seiner unnachahmlichen Art: "Viele Menschen finden uns monoton, immer nur das gleiche Lied die ganze Session. Die dicke Trumm zu spielen, ist gar nicht schwer, doch so ein Tambourcorps kann noch viel mehr."

Und obwohl es eine Parodie ist, kommt die Musik so groovig und flott rüber, dass die Dicke-Backen-Musik keinen wirklichen Imageverlust erleidet. Michael Vesper, ehemaliger Vize-Ministerpräsident in NRW und heutiger Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), war von dem Auftritt genauso begeistert wie der Bonner FDP-Politiker Ulrich Hauschild - und natürlich viele andere auch.

Die Schlussnummer auf der Bühne stellte einen weiteren Akteur aus dem Siebengebirge ins Rampenlicht. Bei der Nummer "Zollstock meets Woodstock" spielte Tom Simon aus Oberpleis den legendären Joe Cocker und sang auf famose Art: "With a little help from my friends". Seine rockige Stimme rief wahre Begeisterungsstürme des Publikums hervor. Danach musste Köbes Underground noch vier Zugaben spielen.

Bis einschließlich Dienstag, 16. Februar, ist die Stunk-Sitzung zu sehen. Der Eintritt kostet 42 Euro, dafür gibt es vier Stunden lang mehr Stunk als Prunk. Weitere Infos gibt es im Internet auf www.stunksitzung.de.