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Ringeldüwje“ in Königswinter: Charme und Courage beim Bürgermeistertanz in Heisterbacherrott

Ringeldüwje“ in Königswinter : Charme und Courage beim Bürgermeistertanz in Heisterbacherrott

Die Königswinterer Politiker bringen beim Bürgermeistertanz die Wiever außer Rand und Band. Die Premiere findet wieder bei den „Ringeldüwje“ in Heisterbacherrott statt.

Das erste „Peng“ kam aus der Konfettikanone. Das zweite aus den Mündern der Frauen im vollen Saal Lichtenberg. Diese alternative Form der „Rakete“ hatten die ausrichtenden „Ringeldüwje“ von der Frauengemeinschaft kfd Heisterbacherrott sich für spezielle Gäste ausgedacht und probierten sie zum ersten Mal nach dem Bürgermeistertanz aus. Denn der war wieder einmal ein Knaller.

Nicht als Cowboys wie das kollektive „Peng“ vermuten ließ, sondern als Charleston-Riege hatten sich der Königswinterer Bürgermeister Peter Wirtz sowie seine „Vize“ und mehrere Ratsmitglieder in Schale geworfen. „Darauf warten die Frauen jedes Jahr“, sagte Orga-Chefin Christel Goldschmidt.

Insbesondere weil die vereinte städtische „Polit-Prominenz“ mit Wirtz, Norbert Mahlberg, Cornelia Mazur-Flöer, Oliver Schikora, Dirk Lindemann Uwe Sentner, Bernd Schlegel, Andrea Milz und als Begleiter und Fahrer Ulrich Berres bei der Sitzung der Heisterbacher Frauen alljährlich ihre Premierenvorstellung gibt. 20, 20, 20 – das sind nicht etwa die Maße des Bürgermeisters, sondern die Jahreszahlen, die den Ausschlag für die Mottowahl gegeben haben. Im Jahr 2020 feierte der „Bürgermeistertanz“ seine 20. Auflage. „Was lag da näher, als die Goldenen 20er aufzugreifen?!“, stellte Staatssekretärin Milz fest, die von Anfang an für die Choreographie zuständig ist: „Wir haben tanzend die ganze Welt bereist“. Diesmal ging es auf Zeitreise. Und dazu traten nur zwei der tanzenden Herren auch als solche auf, samt „Kreissäge“ auf dem Kopf und Hosenträgern, versteht sich. Mehr Männer als sonst hatten sich nicht nur in Glitzerfummel mit Fransen und Pagenschnitt-Perücke, sondern auch in Pumps getraut. „Allein drei Wochenenden habe ich im Wohnzimmer darauf laufen geübt“, bekannte Schlegel und zog sich den engen Unterrock zurecht. Bewunderung äußerten die Herren für die Damenwelt. „Manch einer hat sich schon beschwert, dass ihm kalt am Po geworden ist“, fügte Mazur-Flöer lachend an.

 Die Stimmung war oben auf bei der Weiberfastnacht in Heisterbacherrott.
Die Stimmung war oben auf bei der Weiberfastnacht in Heisterbacherrott. Foto: Frank Homann

Diesmal schon seit November haben sie alle geprobt, weil laut Milz „die Schritte so schnell und die Figuren heutzutage ungewohnt sind“. Hacke, Spitze, Finger strecken, tief in die Knie und die Arme dazu kreuzweise schwenken. Haltung trotz Absatz bewiesen sie und was nicht synchron war, machten sie mit Charme und Courage wieder wett.

Aber auch ein bisschen Wehmut schwang mit, „weil wir sonst am Ende im Auto schon immer überlegt haben, was wir im nächsten Jahr machen“, so Mazur-Flöer. Aber vor dem nächsten Mal steht diesmal die Kommunalwahl. Von Heisterbacherrott ging es für die eifrigen Tänzer weiter nach Vinxel, Eudenbach, Oelinghoven, Oberpleis und Thomasberg. Heute sind sie noch im Kloster Heisterbach und in Jüngsfeld zu sehen, am Samstag in Hennef-Rott beim Bockerother Damenkomitee „Mir sinn do“.

Keinen Grund die Köpfe hängen zu lassen, boten die von Sitzungspräsidentin Marita Krämer präsentierten Auftritte der zwölf „Ringeldüwje“. Stumm blieben bei einer jecken „Zugfahrt“ nur die zwei Akteurinnen: Die Zuhörerinnen jubelten. Eine Klofrau im Standesamt, Flugenten und Handy-Junkies sowie Diätwahn und Männerleidenschaften brachten sie auf die Bühne und begrüßten neben Altstadtprinzessin Annika auch traditionell Prinz Andreas aus Bad Hönningen, für den alle auf Kommando die „Peng“-Rakete zündeten, wie es üblich ist.