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Der Königswinterer Bacchus kann auch Karneval

Der Königswinterer Bacchus kann auch Karneval

Guido Hoffmann und Nadine Offermann begeistern als Siebengebirgsprinzenpaar ihre jecken Untertanen

Siebengebirge. Die Karnevalisten auf der Überholspur. Noch vor der Ankunft der Heiligen Drei Könige inthronisierten die Jecken von Beuel bis Unkel ihr Siebengebirgsprinzenpaar. Und das, außergewöhnlich, an einem Montag.

Aber: Auch wenn dieses Regenten-Gespann an einem Montag "gebaut" wurde, es ist garantiert ohne "Montags-Macken". Guido Hoffmann und Nadine Offermann eroberten die Herzen der Narren im Sturm. Strüßje werfend, winkend und einfach sympathisch zogen sie auf die Bühne der voll besetzten CJD-Aula, angeführt von dem Spielmannszug des TV Eiche aus Bad Honnef und dessen Stadtsoldaten.

Ja, der Bacchus der Drachenfelsstadt kann auch Karneval! Zum 150-jährigen Jubiläum stellt die Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) das Siebengebirgsprinzenpaar. So ging für Nadine Offermann und Guido Hoffmann, der bereits seit Jahren mit Bravour den Weingott mimt, ein Traum in Erfüllung, als Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz, Festausschuss-Präsident Dieter Wittmann und GKKG-Vorsitzender Mike Weiser die beiden mit den äußeren Zeichen ihrer Würde ausstatteten: Prinzenmütze mit den Pfauenfedern, Zepter und Diadem.

"Wir sind stolz darauf, das Prinzenpaar zu sein im Jubiläumsjahr unserer Gesellschaft und im 55. Jahr des Festausschusses Siebengebirge", strahlte Prinz Guido I. "Hier auf der Bühne zu stehen ist das Tollste, was man im Siebengebirge erleben darf." Auch Prinzessin Nadine I. unterstrich: "Wir freuen uns auf die nächsten Wochen, auf die zahlreichen Termine und wollen uns Mühe geben. Danke für das Vertrauen."

Einen ganz wichtigen persönlichen Termin haben die Tollitäten auch noch eingeschoben: Am 6. Februar heiraten sie auf dem Drachenfels. Kennengelernt haben sie sich: im Karneval. Denn Nordlicht Nadine fand Gefallen daran, als sie 1997 mit Eltern und Schwester ins Rheinland zog. 2003 traten sie alle in die Große Königswinterer ein. Zeitweise war sie sogar im erweiterten Vorstand tätig.

Ihr Prinz nicht nur im Karneval spielt als Literat und Geschäftsführer in der GKKG-Führungsriege eine wichtige Rolle. Beide lieben eben das rheinische Brauchtum, den Sitzungs- und Straßenkarneval. Auf der Sitzung regnete es bald Bützchen und Orden. Die ersten Prinzenorden verteilte das frisch gekürte Paar jedoch an seine Vorgänger Dieter und Marion Kock. Dem Paar von der KG Löstige Geselle galt der besondere Dank für die Ratschläge.

Der scheidende Prinz hatte zu Beginn der Proklamationssitzung Federn lassen müssen und seine Prinzenkappe gegen den Blauen Zylinder eingetauscht. "Jetzt habt ihr wieder ein Gemisch aus Rheinland und dem hohen Norden", lachte Kock, der mit seiner Marion aus Heisterbacherrott vier Jahre lang das Zepter in der Hand hatte, bis nun wieder eine Jubiläumsgesellschaft ein Prinzenpaar aufstellte.

"Auch um die Zukunft muss uns nicht bange sein. Wir haben eine kleine Prinzessin mitgebracht. Sie ist jetzt schon ganz begeistert", blickte er auf Enkelchen Sophie auf seinem Arm. Ach ja, Musik. Eigentlich waren die Honnefer Musikanten mit den abdankenden Tollitäten bereits abgetreten. Die Musiker der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter in historischen Kostümen wurden zum Aufzug des neuen Herrscherpaares erwartet. Aber da mussten die Honnefer noch mal ran. Die Feuerwehrleute hatten sich wegen eines Einsatzes verspätet. Dann spielten sie gemeinsam auf der proppenvollen Bühne.