Der "Lehrling" übernimmt das Amt

Staffelübergabe: Francisco Hoffmann (rechts) tritt die Nachfolge von Christoph Weinreis als Präsident der Strücher KG an. *Foto: Frank Homann*

Francisco Hoffmann löst Christoph Weinreis als Präsident der Thomasberger Strücher KG ab. Weinreis hatte rechtzeitig klar gemacht: "Wenn ich nulle, will ich mein Amt abgeben."

Thomasberg. Die Strücher haben einen neuen Präsidenten. Ein Tusch. Und Francisco Hoffmann hatte die nagelneue Präsidentenkappe auf. Willi Weyler, der Vorsitzende der Strücher Karnevalsgesellschaft, stattete ihn aber nicht nur mit diesem Kopfputz aus. Er nahm außerdem Christoph Weinreis die Präsidentenkette ab, um den Nachfolger damit zu schmücken.

"Wir dachten, unsere große Kostümsitzung wäre der würdige Rahmen für diesen Wechsel", meinte Weyler. Und so spielte das Tambourcorps Siebengebirge-Thomasberg mit Stabführer Dieter Lahr die Hauptpersonen mit Musik auf die Bühne.

Christoph Weinreis hatte rechtzeitig klar gemacht: "Wenn ich nulle, will ich mein Amt abgeben." 13 Jahre zuvor hatte der nun bald 60-Jährige die Aufgabe von Franz Unterstell übernommen. Sogar seit 25 Jahren ist er außerdem bei der Karnevalsgesellschaft in Dottendorf Präsident. Auch da beendet er sein Engagement. "Ich möchte alle gleich behandeln", sagte er den Jecken im Franz-Unterstell-Saal.

Ganz herzlich bedankte sich Willi Weyler bei dem scheidenden Präsidenten und überreichte ein Geschenk. "Ich war gerne Euer Präsident. Aber ich bleibe dem Karneval erhalten. Es war eine schöne Zeit, ich habe tolle Freunde kennengelernt. Maacht et joot, ich bliev Üch erhaale", meinte Weinreis dann doch sichtlich bewegt.

Mit Francisco Hoffmann hat praktisch Weinreis' Lehrling das Amt übernommen. Als er vor Jahren in Vinxel Präsident wurde, erhielt er von Christoph Weinreis viele Tipps. Seit Langem ist Hoffmann Mitglied der Strücher und seit sechs Monaten auch im Elferrat. Weyler: "Erst war er ein Rot-Weißer, jetzt ist er ein Blau-Weißer. Aber wir haben ihn nicht abgeworben und pflegen enge Kontakte zu den Vinxelern."

Platt zu reden, versucht der Neue gar nicht erst. Der gebürtige Berliner bekundete: "Der schönste Ort für mich auf der Welt: auf der Strüch." Und er fügte bescheiden an und lupfte seine Kappe: "Ich werde die Fußstapfen von Christoph Weinreis aber nie ausfüllen können. Wir ziehen den Hut vor Dir."

Als Fan des 1. FC Köln stimmte der neue Präsident dann die Hymne des Kölner Clubs an, ließ aber statt "1. FC" den Namen "Christoph Weinreis" einfügen. Ein tolle Idee, und die Jecken im Saal sangen natürlich eifrig mit. Darunter auch das Kinderprinzenpaar Dennis I. (Müller) und Lea I. (Lülsdorf).

Aus eigenen Reihen trugen zum guten Gelingen der Sitzung das Kindertanzcorps, das Jugendtanzcorps Blau-Weiß und das Gardetanzcorps Blau-Weiße Flammen der Karnevalsgesellschaft bei.