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Session 2010/2011: Die Ärztin ist dem Bazillus verfallen

Session 2010/2011 : Die Ärztin ist dem Bazillus verfallen

Jetzt hat's Frau Doktor und ihre komplette Mannschaft erwischt: Brita Larenz und ihr Schwesternteam sind infiziert. Aber glücklicherweise "nur" mit dem Bazillus Carnevalis. Und gegen den helfen nun mal weder Spritzen noch Tabletten.

Vielmehr: Die Medizinerin wird als Prinzessin Brita-Maria I. 2011 das quietschfidele Heisterbacherrott regieren. Und als Gefolge hat sie ihre Sprechstundenmitarbeiterinnen Sandra Tümmers, Felicitas (Fee) von Ingelheim, Katja Scocozza und Hedwig Stockhausen an der Seite. "Wir sind glücklich und stolz", sagte die Ärztin. "Es wird heißen: Jetzt kommen die fünf Weiber", sagte sie bei der Vorstellung des Damen-Quintetts im Saal Lichtenberg.

Das hätte sie vor einigen Monaten nicht zu träumen gewagt. Oder doch? Als Rainer Henseler, der erste Vorsitzende des Bürgerfestausschusses, Mitte November in die Praxis kam, fragte ihn Brita Larenz, ob es denn in diesem Jahr keine Proklamation und keine Tollitäten gebe. Just da hatte sie kurz zuvor geträumt, sie wäre Prinzessin, der nächtlichen Erscheinung aber keinerlei Bedeutung beigemessen.

Der Prinzenmacher bohrte nach. Aber die Ärztin hatte auch gleich Argumente parat, warum sie im wirklichen Leben nicht Majestät sein könne: die Praxis, die große Familie, ihr Kammerchor Oberpleis. Vier Tage später, so erzählte nun Henseler, lautete die Nachricht: "Ich mache das und meine Mädels unterstützen mich in der Begleitung. Ich kann doch den Karneval in unserem schönen Heisterbacherrott nicht im Stich lassen." An dem hängt das Herz der fünf Damen ohnehin. Brita Larenz' Praxis für Allgemeinmedizin gilt als jeckste Praxis im Rheinland.

Weiberfastnacht werden die Räume geschmückt. Statt weißer Kittel tragen die Damen dann Teufel-, Clown- oder Engelkostüme. Die Prinzenpaare schauten all die Jahre herein. Und nun hat Brita Larenz selbst die Krone auf.

In Thüringen geboren, aufgewachsen in Ostwestfalen und Hamburg, kam Brita Larenz 1965 "für ein Semester" nach Bonn. Seitdem lebt sie hier "in einer wunderbaren Großfamilie" mit Ehemann Karl, vier Kindern und vier kleinen Enkeln. Rheinische Großeltern sind wohl für das karnevalistische Gen verantwortlich. Die Oma väterlicherseits war sogar Venezia in Düsseldorf. Und die sagte ihr nach dem Umzug ins Rheinland: "Kind, jetzt lernst du endlich Karneval."

Die angehende Tollität war schon mehrfach zur Anprobe ihres Ornats. Die fünf jecken Wiever sind dabei, Schmuck, Täschchen und Schuhe zu besorgen, Fotos zu machen. "Wir bereiten auch eine Überraschung für unser närrisches Volk vor", so die Hofdamen. Die Zeit drängt. Am 14. Januar ist Proklamation, und die große Kostümsitzung steigt am 12. Februar. Und dann freuen sie sich vor allem auch auf den Rosenmontagszug in Heisterbacherrott und Thomasberg.