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Die Dollendorfer Jecken bringen "et fädig"

Die Dollendorfer Jecken bringen "et fädig"

Es gibt Menschen, die vom Bazillus Karnevalis derart befallen sind, dass sie heftig unter den sessionsbedingten Entzugserscheinung zu leiden haben. Ihnen konnte geholfen werden.

Königswinter. (qg) Es gibt Menschen, die vom Bazillus Karnevalis derart befallen sind, dass sie heftig unter den sessionsbedingten Entzugserscheinung zu leiden haben. Ihnen konnte geholfen werden: Exakt fünf mal 11 Tage vor dem Startschuss in die fünfte Jahreszeit gab es am Samstag in der Aula des CJD alles, was das Narrenherz begehrt: jecke Leedcher, spannende Verzällcher aus der Bütt und Zwiegespräche vom Feinsten.

Und eins steht danach jetzt schon fest: die Session 2010/2011 wird brandheiß. Die nagelneuen Programme der Künstler haben es in sich und lassen hinsichtlich Witz und Originalität nichts zu wünschen übrig. Eingeladen zum ersten "Jeckentreffen am Drachenfels" hatten die Karnevalsgesellschaft "Me brängen et fädig" 1895 Niederdollendorf und die Vereinigung Bonner Karnevalisten (VBK). Eingefädelt worden war die Zusammenarbeit von Willi Armbröster, Dollendorfer Urgestein und natürlich auch in Bonn wohlbekannte Karnevalsgröße. Der Hintergrund:

Der VBK suchte einen neuen Austragungsort für seine große karnevalistische Generalprobe - eine Bühne, auf der die vereinseigenen Kräfte vor dem Sessionsauftakt und den wichtigen Vorstellabenden ihr neues Programm darbieten können. Bislang fanden diese Veranstaltungen in Rheinbach statt, dank Vermittlung Armbrösters konnte mit der KG "Me brängen et fädig" ein neuer Partner ins Boot geholt werden.

Die KG kümmerte sich um den Rahmen - von der Werbung über den Saal bis hin zum Catering -, während die Bonner für das Programm verantwortlich zeichneten. "Me brängen et fädig", der Name sollte für die kleine KG zur echten Herausforderung werden. Schließlich wollten die Organisatoren den auftretenden Bühnenstars ein gut besuchtes Haus präsentieren - und dies gestaltete sich knapp zwei Monate vor Sessionsbeginn nicht einfach. "Der Vorverkauf lief ausgesprochen schwierig", berichtete Geschäftsführerin Dagmar vorn Hüls. "Im September identifiziert sich noch keiner so richtig mit Karneval."

In den vergangenen beiden Wochen wurde daher noch mal kräftig die Werbetrommel gerührt - mit Erfolg. Am Ende konnten sich die Veranstalter doch noch über einen "ausgesprochen guten Zulauf" freuen. Zufriedene Gesichter daher auch auf Seiten des VBK, der die gute Zusammenarbeit mit den Dollendorfern lobte. Moderator Willi Baukhage, Verbandsvorsitzender und Sitzungspräsident der "Bonner Stadtsoldaten", konnte so bekannte Stars wie "Dä Mann met dr Trööt" oder "De Huusmeester vom Bundestag" ankündigen.

Ein Heimspiel hatte die "Rheingarde von den Sieben Bergen", die der Niederdollendorfer Tollität, Prinzessin Helga I. (Schwingen), Geleit gab. In Top-Form präsentierte sich das Duo Harry und Achim. "Es ist eine Ehre, vor einem intellektuellen, kulturell interessierten Publikum auftreten zu dürfen", sagte Harry. "Och, ich finde, hier ist es auch schön", konterte Achim, der den Vorwurf, er habe keine Kultur, empört von sich wies: "Natürlich hab ich Kultur. Zuhause im Badezimmer hab ich 'nen Beutel dafür."