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Die Tollitäten helfen der kleinen Melody

Die Tollitäten helfen der kleinen Melody

Teilerlös aus dem Buttonverkauf von Marion und Dieter Kock kommt der Familie des mit einer Mehrfachbehinderung geborenen Mädchens aus Königswinter zugute - Unterstützung gibt es auch für das Haus Hohenhonnef

Königswinter. Auch zu der Zeit, da Dieter I. und Marion I. (Kock) als Siebengebirgsprinzenpaar feierten und gefeiert wurden, galten Gedanken der beiden stets Menschen, die durch Krankheit oder andere widrige Umstände nicht in der Lage sind, die fünfte Jahreszeit unbeschwert zu verleben.

Um zumindest einige von ihnen indirekt teilhaben zu lassen, verkauften die Begleiter des Paares bei den Auftritten spezielle Buttons. Fast 700 Euro aus dem Verkauf und viele Spenden summierten sich auf 1 350 Euro. Auf der Suche nach Menschen, denen das Geld zugute kommen soll, erfuhren die beiden durch Bürgermeisterin Wally Feiden von Frank und Bianka Wibbertmann.

Beide heute 15 Monate alte Tochter Melody Jasmin ist mit der CHARGE-Assoziation geboren, einer Mehrfachbehinderung. Marion und Dieter Kock waren sofort bereit, zu helfen. CHARGE-Assoziation führt zu Schädigungen des Herzens, des Atmungstraktes, der Augen und Ohren sowie Wachstumsproblemen. Unentwegt versuchen die Mediziner der Bonner Uniklinik die Behinderungen des kleinen Mädchens zu reduzieren.

Trotz vieler Behandlungen, darunter elf Eingriffe unter Vollnarkose in den ersten sechs Lebensmonaten, kann Melody Jasmin bis heute nichts sehen und hören. Ihre Herz- und Lungenfunktionen müssen von einem Gerät überwacht werden. Für die Eltern sowie die acht- und zehnjährigen Brüder hat sich das ganze Leben verändert.

Melody Jasmin braucht rund um die Uhr Pflege. Dazu kommen die Fahrten zu den Behandlungen und die Aufenthalte in der Klinik, in der die kleine Melody Jasmin bislang schon 220 Tage verbracht hat. Auch finanziell lastet die Situation auf der Familie. Bianka Wibbertmann kann nicht mehr arbeiten, ihrem Mann Frank fehlen die Überstunden zur Finanzierung ihres vor drei Jahren bezogenes Hauses.

Was ihnen jedoch ganz besonders fehlt, sind die einstigen Freunde und Bekannten, die sich seit der Geburt von Melody Jasmin zurückgezogen haben. "Es ist eine völlig unbegründete Unsicherheit gegenüber Behinderten und deren Familien, die Kontakte verhindern und abbrechen lassen", stellte Wally Feiden fest, die Frank und Bianca Wibbertmann zum Treffen mit dem Siebengebirgsprinzenpaar begleitet hatte.

"Mir ging es ähnlich, als ich von Franks Problemen erfuhr", gibt die Bürgermeisterin zu. Doch sie hatte ihre Unsicherheit schnell überwunden. Seit seiner Kindheit kennt sie den "jungen Rabauken", den sie später beim Ausbau des ersten Aegidienberger Jugendtreffs als einen der zuverlässigsten Mitstreiter schätzen lernte.

"Selbst wenn die ganze Truppe der jugendlichen Helfer fehlte, Frank hat weitergearbeitet und sie wieder zurückgeholt", erinnert sie sich. So war es den beiden Siebengebirgstollitäten eine ganz besondere Freude, den beiden einen Scheck über 700 Euro zu überreichen.

650 Euro nahmen Einrichtungsleiter Günter Martin und die heilpädagogische Förderbereichsleiterin Monika Lorent für das Haus Hohenhonnef dankbar entgegen. Nach der Spendenzusage haben sie eine Vakuummatratze bestellt, die als Hilfsmittel bei der Therapie von bis zu 30 Bewohnern künftig unschätzbare Dienste leisten wird, hieß es jetzt.