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Karnevalszüge durch Bockeroth und Uthweiler: Dörfer der Superlative

Karnevalszüge durch Bockeroth und Uthweiler : Dörfer der Superlative

Die Uthweiler Jecken bilden den längsten Zoch im Rheinland. Von wegen Sturm und Regen: Hawaii liegt in Bockeroth.

Die Jecken im Siebengebirge tanzten und schunkelten am Rosenmontag auf dem Höhepunkt des Fastelovends, und auch in Bockeroth fieberten alle dem lang ersehnten Zoch entgegen. besonders das Dreigestirn, Prinz Reiner I., Prinzessin Tatjana I. und Bauer René, freute sich darauf.

Im Ort hatten alle Nachbarn und Freunde ihre Kräfte gebündelt, sodass sieben bunte Gruppen den kleinen, aber feinen Narrenumzug bildeten. Sie repräsentierten das Oberdorf, die Vorstadt und Düferoth – schließlich ist Bockeroth eine närrische Metropole in den sieben Bergen. Zu bewundern waren bestens aufgelegte Hawaiianerinnen mit Blumenketten, Baströcken, grünen Brillen und Perücken.

Die Herren trugen exotisch bedruckte Hawaiihemden. Eine andere Damengruppe setzte sich als Rockerbräute in Szene – in Leder mit Silbernieten. Dass Jecksein altersunabhängig ist, zeigten die älteren Semester der Gruppe „Ü 70“, die in farbenfrohen Kostümen dabei waren und sichtlich gut aufgelegt durch den Ort zogen.

Die Bockerother wissen zu feiern, und das nicht nur im Festzelt. Sie zeigten, dass sich auch Hauseinfahrten und Garagen bestens eignen. Dazu hatten einige Anwohner große Lautsprecher organisiert, aus denen Karnevalsmusik weit hörbar durchs Dorf schallte. Für das leibliche Wohl der hungrigen Zugteilnehmer sorgte die Besatzung der „Fooderkess“. Bis in die Abendstunden war das Dorf in Bewegung.

Zoch in Uthweiler hat einen legendären Ruf

Der Rosenmontagszug im kleinen Uthweiler hat einen legendären Ruf: Er soll der längste im Rheinland sein. Im Verhältnis dazu schien er bei der Aufstellung vor dem Start sehr überschaubar. Natürlich war das örtliche Kinderprinzenpaar Moritz I. und Ajana I. dabei, und auch das Oberpleiser Prinzenpaar Lale I. und Moritz II. sorgte für Tollitäten-Glamour.

Die Kärcher-Gang aus Wahlfeld brachte gleich ein ganzes Rudel Drachen in den Ort und hatte dazu in liebevoller Kleinarbeit ein Drachenfelsmodell gebaut. „So eine Art Karneval gibt es in der Stadt nicht“, schwärmte ein Wahlfelder. Die Gruppe entwickele Monate vor Karneval Ideen für den Rosenmontagszug, das sei einfach eine tolle Nachbarschaft.

Dann zeigte sich, wie der Zoch zum Superlativ-Titel gekommen ist. Der anfangs kurze Uthweiler Narrenzug war bereits nach einer Stunde mindestens doppelt so lang und wuchs noch bis zum Abend. Immer wieder reihten sich Dorfbewohner ein, schlossen sich Freunde an.

Dazu wird die gute Laune mit Likörchen und anderen leckeren Getränken angeheizt, die Anwohner am Zugweg spendieren. Dieser jecke Zoch ist also im besten Sinne hausgemacht und bietet allen Nachbarn eine tolle Gelegenheit, gemeinsam zu feiern.