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Zug in Rauschendorf: Eine Leistungsschau des Fastelovends

Zug in Rauschendorf : Eine Leistungsschau des Fastelovends

Trotz Baustelle finden die Jecken den Rauschendorfer Zug problemlos und feiern ausgelassen - Närrisches Schunkeln und südamerikanische Tanzrhythmen bei strahlendem Sonnenschein.

"Der Zoch kütt in Rauschendorf" - wenn auch in diesem Jahr auf ungewohntem Weg. Trotz Baustelle fand der Karnevalszug sein Ziel beim närrischen Feierzentrum am Heinrich-Kurscheid-Platz. Der Stimmung schadete der Umweg zum Glück keineswegs. Vielmehr hatten die Jecken so noch mehr Zeit als sonst, um bei strahlendem Sonnenschein ausgelassen zu feiern.

Die Spitze der kunterbunten Kolonne bildeten die Kinder vom Kindergarten "Die kleinen Strolche". Gemäß ihrem diesjährigen Motto "Manege frei, wir sind dabei" hatten sich die Strolche als Zirkusgruppe verkleidet. Da mussten die Eltern schon gehörig aufpassen, dass nicht eines ihrer wilden Tiere die Kamelle selbst aufaß oder einer der kleinen Tänzer kurzerhand entwischte.

Die passende Musik durfte beim Rauschendorfer Karnevalszug selbstverständlich auch nicht fehlen. Während das Tambourcorps Oelinghoven mit zünftigen Tönen zum Schunkeln einlud, ging es bei den "Samba Läusen" aus Hennef weiter hinten deutlich hektischer zu. Doch je näher die Tänzer mit ihren Trommeln und Rasseln kamen, desto mehr steckten sie die Masse mit den südamerikanischen Tanzrhythmen an. Und so ergab sich aus lockerer Hüfte und jecker Stimmung das ein oder andere ausgelassene Tänzchen am Straßenrand.

Von einer so hohen Beteiligung in den eigenen Reihen können die Mitglieder des Männergesangvereins Rauschendorf derweil nur träumen. Doch was wäre der Karneval ohne Selbstironie, dachten sich die Sänger und machten trotz ihrer Misere fröhlich auf sich aufmerksam. Ihr Wahlspruch "Jeder Jeck hät ne Trecker und ne Hänger, äver der MGV söök noch neue Sänger" sorgte für viele Lacher im Publikum.

Ähnlich amüsant trat dieses Jahr der Bürgerverein Rauschendorf und Scheuren auf. Denn nach der Ironie kommt im Karneval bekanntlich als nächste Stufe die Parodie. So brachten die Bürger ihren Unmut über die örtliche Verkehrslage mit dem Karnevalsmotto "Umleitung - Ringsherum und kreuz und quer, in Rauschendorf ging gar nichts mehr" zum Ausdruck.

Vorneweg ging dabei Gunnar Behrendt vom Bürgerverein und verkündete: "Wir zeigen, dass uns das Baustellenchaos in Rauschendorf absolut nicht passt." Wegen der umständlichen Umleitung sei der Ort quasi nur aus der Luft per Fallschirmsprung erreichbar, scherzte der stellvertretende Vorsitzende beim großen Finale des Zuges auf dem Heinrich-Kurscheid-Platz.