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Narrenzunft Oberpleis kürt neue Dankordensritterin: Gertrud Herber kleidet nicht nur gekrönte Häupter

Narrenzunft Oberpleis kürt neue Dankordensritterin : Gertrud Herber kleidet nicht nur gekrönte Häupter

Der Oberpleiser Karnevalsverein Narrenzunft hat eine neue Dankordensträgerin gekürt. Jedes Jahr erhält eine Person, die sich für den Oberpleiser Karneval engagiert hat, das Ehrenkreuz.

Laudatio, Verleihung und dreimol Plees Alaaf: Die Narrenzunft Oberpleis hat zu Beginn der Session 2022/2023 eine neue Dankordensritterin verkündet. Gertrud Herber, Schneiderin der Narrenzunft-Kostüme, darf sich für das kommende Jahr Trägerin des „Ehrenkreuzes an der Kette“ nennen. Der Dankorden der Narrenzunft Oberpleis wird seit 1976 an Mitglieder vergeben, „die sich für den Oberpleiser Karneval beispielhaft engagiert“ haben, so heißt es auf der Internetseite des Karnevalsvereins. Dieses Jahr war „Trudi“ an der Reihe. Nach der Laudatio des letzten Dankordensträgers Achim Kern überreichte dieser ihr feierlich das Ehrenkreuz.

Schneiderin des Prinzenpaares

Die Schneiderin ist bereits seit 2009 für die Kostüme des Prinzenpaares und der Tanzgruppen der Narrenzunft verantwortlich. Dort fehlt eine Schleife, da ist der Rock zu weit oder das Kleid sitzt zu eng: Herber erfüllt jeden Extrawunsch. „Es soll sich jeder wohl fühlen und es soll alles perfekt passen. Sonst fühle ich mich selber nicht wohl“, sagt sie. Ludwig Manderscheid, erster Vorsitzender und Geschäftsführer, weiß die Arbeit der Schneiderin zu schätzen: „Die Kostüme sehen immer hervorragend aus und sie sind ein super Aushängeschild für unsere Narrenzunft.“

Der Dankorden ist dieses Jahr ist nicht das Einzige, was die 65-Jährige feiern kann. Vor genau 50 Jahren hat sie außerdem ihre Schneiderinnen-Ausbildung begonnen. 2009 hat Gertrud Herber sich mit einer Schneider-Werkstatt selbstständig gemacht – gleichzeitig fing sie in der Narrenzunft als Schneiderin der Prinzenpaarkostüme an.

Bei den Prinzenpaarkostümen blieb es allerdings nicht lang. Bald wurden ihre Fertigkeiten auch für die Tanzkostüme der Tanzgruppen gebraucht. Acht Monate später, und die Gardegruppen waren mit neuen blau-weißen Kostümen ausgestattet. Jetzt heißt es von Session zu Session Röcke und Westen anpassen, das Prinzessinnen-Kleid nach den Vorstellungen der Trägerin anpassen oder Löcher stopfen. Herber selbst denkt nicht über das Aufhören nach. „Es hat mir immer großen Spaß gemacht und ich werde es so lange, wie es geht, weitermachen“, sagt Herber, die daraufhin Applaus des Publikums erntete.