Heimatorden verliehen : Glanzvolle Ehrung beim Prinzenempfang in Erpel

Die Ordensträger des Heimatordens „Alt Erpilla“ wurden jetzt gewürdigt. Und das auf ganz besondere herzliche Art und Weise

Tradition muss sein! Seit 65 Jahren wird in Erpel der Heimatorden „Alt Erpilla“ an verdiente Persönlichkeiten verliehen. Da eine Ehrung in den vergangenen drei Jahren nicht möglich war, wurden die Ordensträger auf dem Prinzenempfang des Erpeler Prinzenpaares Petra I. und Joachim I. im Sitzungssaal des Rathauses die Ordensträger der vergangenen drei Jahre gewürdigt. Und das mit Glanz und Gloria!

Der diesjährige Ordensträger für den nunmehr 73. Erpeler Orden ist Gerald Charlier. Für Charlier, nach eigenen Angaben völlig überraschend, war er vor Kurzem bei der Prunksitzung der Großen Erpeler Karnevalsgesellschaft im Beisein des Prinzenpaares im „Erpeler Gürzenich“ für diese Auszeichnung benannt worden. „Das Ordenskapitel hat nach einer Tagung die Entscheidung für Charlier getroffen“, erklärte Hans Simon, Ordenskapitelsprecher. Diese Entscheidung werde den Ansprüchen des Ordenskapitels voll und ganz gerecht, hatte Simon auf der Prunksitzung erklärt.

Ein Mann mit Musik im Blut

Gewürdigt wurde insbesondere Charliers Einsatz für das Erpeler Musikgeschehen. Selbst aus einer musikalischen Familie stammend, hatte Charlier 1997 die Chorleitung des Gesangsvereins Cäcilia Eintracht übernommen. Diese Aufgabe hatte er 16 Jahre inne. Zahlreiche seiner Initiativen in Sachen Musik, wie etwa das offene Singen am Markt, fallen in diese Zeit. Auch heute noch ist Charlier ehrenamtlich als Organist an der 300 Jahre alten Erpeler Orgel tätig. Auch beim „Beiern“, dem rhythmischen Schlagen der Turmglocken, ist Charlier aktiv. Beim Fußball ist Charlier in Erpel ebenfalls aktiv, dabei erfolgreich in der Jugendarbeit beim FV Rot-weiß Erpel.

Der Heimatorden für 2022 war Peter Eich verliehen worden. Im Bürgersaal war Peter Eich im vergangenen Jahr die Ehre zuteil geworden. „Er ist ein rheinisches Original“ erklärte Hans Simon. Seine Kölsche Lebensart, der Sinn für Karneval und eine gehörige Portion rheinischer Humor charakterisiere den engagierten Bürger. Eich hat sich insbesondere durch die Gestaltung und den Erhalt des historischen Ortskerns verdient gemacht. So hat Eich in rund 20 Jahren 27 Sitzbänke der sehr kunstvollen Art für den Ort angefertigt. Sein persönliches Motiv sei, "Erpel schön zu machen“, so Simon. Die Motive für die Bänke haben Bezug zur Ortshistorie.

Engagement für die ganze Gemeinde

Für den Erhalt der Bänke wurde die Erpeler „Bankaufsicht“ ins Leben gerufen. Beim jährlichen „Erpeler Stuhlgang“ werden die Bänke auf ihren Zustand geprüft. Auch im Karneval war und ist Eich aktiv, etwa als Elferratsmitglied und im Hohen Gericht. Stets habe Eich für die Belange der Erpeler Vereine ein offenes Ohr. „Selbstverständlich ist Eich auch Mitglied im Wanderclub Köln-Erpel“, sagte Simon. Als Heisterer Bürger fördere er zudem die Bindung der Heisterer Bürger zum Erpeler Gemeinwesen.

Die Ernennung zur Ordensträgerin für das Jahr 2021 nahm Melanie Olberberg entgegen. Gewürdigt wurde ihr unermüdlicher Einsatz im Tambours-Corps und das an verantwortlicher Stelle als erste Vorsitzende. Vorab war sie erste Tambour-Corps Majorin geworden. Seit 37 Jahren ist Olberberg für das Musikcorps aktiv, sie organisiert zudem Fahrten, Sommerfreizeiten und Feste.

„Erpel liegt ihr am Herzen“, betonte Simon und das in vielfältigen Bereichen. Auch als Weinkönigin hatte sie schon Einsatz gezeigt und 1996 für den Brauchtumsverein das Weinfest repräsentiert.