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Jeckes Jubiläum: Erpeler Möhnen feiern 88 Jahre : Impfstoff, Dudelsackmusik und Biogas aus Erbsensuppe

Jeckes Jubiläum: Erpeler Möhnen feiern 88 Jahre : Impfstoff, Dudelsackmusik und Biogas aus Erbsensuppe

Warum der Traktor beim Karnevalszug in Erpel künftig mit Biogas angetrieben werden kann und ob schottische Musikinstrumente eine Möhnensitzung in Begeisterung versetzen kann, auf diese Fragen gab es bei Jubiläumssitzung der Erpeler Möhnen eine klare Antwort. Die jecke Gruppe existiert bereits seit 88 Jahren.

Silvia Gehring alias „Et Köbinchen“ weiß, womit sie ihr Publikum im Erpeler Bürgersaal zum Lachen bringt: Sie vollbringt bei der Weiberfastnachtssitzung der Erpeler Möhnen 1935 das Kunststück, die vergangenen Jahre, in denen pandemiebedingt nicht gefeiert werden dürfte, mit einem Gagfeuerwerk Revue passieren zu lassen. „Dummer, dummer, dummer ne Biontech“ dichtete sie eine Impfstoff-Variante des Höhner-Klassikers „Die Karawane zieht weiter, der Sultan hätt Doosch“.

„Obwohl, dieses Mal gestalten wir nur einen kleinen Teil des Programms selbst, da wir ja unseren 88. Geburtstag feiern wollen“, berichtet Martina Wilsberg, zweite Obermöhn. „Eng“ im Gegensatz zu „brechend eng“ ist der Bürgersaal mit 150 Karnevalistinnen in Erpel gefüllt. Wobei: Lange werde die Rheingemeinde ihren Namen in Zeiten des Genders nicht mehr tragen können, vermutet Gehring. Um die männliche Dominanz des Namens zu mindern, solle die Gemeinde künftig „Wasservogel“ heißen. Auch Petra und Joachim Waldmann, Prinzenpaar der Großen Erpeler Karnevalsgesellschaft, werde sich bald in „Waldmenschen“ umbenennen müssen. Wahre Brüller erntet sie für ihre Idee, Erbensuppe in Biogas umzuwandeln.

Und weil man zu einem Geburtstag auch Geschenke mitbringt, hat die Männerballettgruppe „Nit fööhle sons klatsch et“ mit der Nutscheid Forest Pipe Band eine ganze Dudelsackband mit im Gepäck. Die Musiker mit den schottischen Pfeifeninstrumenten und einer Armada an Trommeln geizen nicht mit stimmungsvoller Lautstärke.