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Jecke Wiever lassen das Honnefer Kurhaus beben

Jecke Wiever lassen das Honnefer Kurhaus beben

Katholische Frauen servieren ein karnevalistisches Menü mit vielen Zutaten aus dem eigenen Garten - Putzfrauen stauben den Pfarrer ab - Kfd-Damen in Glitzerkostümen

Bad Honnef. Bei den Sitzungen im Kursaal geben sich normalerweise viele Spitzenkräfte des rheinischen und Kölner Karnevals die Hand. Die Jecken Wiever von der kfd Sankt Johann Baptist setzen allerdings mehr auf ihre eigenen Kräfte.

"Proppenvoll" und "Bombenstimmung", mit zwei Worten könnte man die Sitzung der Honnefer Karnevalistinnen kurz beschreiben. Doch das wäre zu einfach, denn das Programm, das die Präsidentin Elsbeth Ruppert den ausgelassenen Jecken offerierte, war wie ein opulentes karnevalistisches Menü mit vielen Zutaten "aus dem eigenen und Nachbars Garten".

Die Selhofer Rasselbande hatte den Elferrat der Jecken Wiever beim Einzug begleitet und anschließend gleich noch ihre flotten Tänze gezeigt. Dann stand der Diakon Willibert Pauels in der Bütt, der sich als "ne bergische Jong" in den karnevalistischen Hochburgen des rheinischen Karnevals einen Namen gemacht hat.

Er nahm nicht nur seine Kollegen und Vorgesetzten aufs Korn, sondern vor dem von Frauen dominierten Publikum auch die Männerwelt. Selbst Bischöfe, der Papst und der Herrgott haben ihren Platz in seinen mit Andeutungen und Pointen gespickten kleinen Geschichten, in die er geschickt auch so manche Botschaft einbaut, wie bei dieser: Ein verstorbener reicher Mann begehrt mit dem Hinweis auf seine hohen Kirchensteuerzahlungen Einlass am Himmelsportal.

"Da muss ich erst mit dem Chef reden", meint Petrus, geht weg, kommt zurück und sagt: "Es gibt überhaupt kein Problem, Du bekommst Dein Geld zurück."

Die Tanzgarde der Ziepches Jecke und der Elferrat der Gesellschaft mit einer lustigen Mülltonnen-Nummer zum 60er Jahre-Hit "Manamana", das Linzer Stadtsoldatencorps "Rut-Wieß" mit dem Jugendtanzcorps der Roten Husaren, das Bad Godesberger "Schneeflöckchenballett" und natürlich auch der Spielmannszug des TV Eiche waren weitere Darbietungen, die das Publikum immer wieder von den Sitzen rissen und für die sie zur Belohnung donnernde Raketen starteten.

Auch die Aegidienberger KG Klääv Botz war ins Tal gekommen, hatte neben ihrem Prinzen- und dem Kinderprinzenpaar gleich noch drei Tanzcorps und ihren Spielmannszug mitgebracht.

Als "typisch rheinische Familie", als Putzfrauen, von denen eine im Vorbeigehen schnell noch Pfarrer Herbert Breuer "abstaubte", oder mit einem Einkaufssketch - die Frauen der kfd mussten sich mit ihren Auftritten wahrlich nicht hinter den "Profis" verstecken. Zu modernen Rhythmen begeisterten überdies die jungen Damen des kfd-Hausballetts in futuristischen Glitzerkleidern. hoh