Mit Brings, Guido Cantz und de Paveier : Jecke Wiever lassen es bei der Mädchensitzung in Königswinter richtig krachen
KÖnigswinter. Nach den Einschränkungen durch die Coronapandemie konnte bei der Mädchensitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft endlich wieder ausgelassen gefeiert werden. Zwei Jahre lang aufgestaute Feierlaune wollten raus und brachten die CJD-Aula zum Beben.
Nä, wat es dat schön! Endlich wieder Bütze, Schunkele un Laache, ohne jegliche Einschränkung – ganz so wie „früher“. Die Königswinterer Mädchen waren im Siebten Himmel. Vergessen sind die strengen Einlasskontrollen, die es bei der großen Mädchensitzung der Großen Königswinter KG (GKKG) im vergangenen Jahr noch gegeben hatte, wo Securitymitarbeiter vor dem Betreten der CJD-Aula Personal- und Impfnachweise kontrollierten und jeder, der nicht „2Gplus“ war, draußen bleiben musste.
In diesem Jahr gab es lediglich noch eine einzige Beschränkung und die war den Platzkapazitäten der Schulaula geschuldet. 734 Tickets konnten vergeben werden, sonst wäre der „Königswinterer Gürzenich“ aus allen Nähten geplatzt. „Mehr geht einfach nicht“, sagt GKKG-Pressesprecher Wolfgang Joos. Die Karten gingen weg wie „warme Semmeln“: „Wir waren schon vor vier Wochen ausverkauft“.
Joos geht davon aus, dass es auch bei der Prunksitzung im Januar ein volles Haus geben wird: „Die Männer von den Frauen wollen schließlich auch irgendwann dabei sein“. Es sei denn, Corona macht den Jecken abermals einen Strich durch die Rechnung, wie im vergangenen Jahr, als für die GKKG nach dem Orden- und Ehrenabend Schluss war. Aber da mochte am Samstagabend keiner dran denken. „Irgendwann muss es auch mal gut sein“, findet eine orientalische Schönheit im Glitzerlook. „Jetzt wird gefeiert“.
CJD-Aula wird zum Raubtierkäfig
„Wir sind ein wenig aufgeregt, wie Teenies, die zu ihrer ersten Party gehen“. Kein Wunder, nach dem langen „Entzug“: Seit zweieinhalb Jahren haben Alex, Sandra und Tina auf Großveranstaltungen, Feiern und derartige Veranstaltungen verzichtet, „um kein Risiko einzugehen. Man hat ja Familie“. In diesem Jahr wollen die drei aber endlich mal wieder so richtig „abfeiern“. „Man will ja irgendwann auch mal wieder zurück ins Leben“, sagt Sandra. Auch Birte ist längt im Karnevalsmodus: „Ich habe zwei Monate lang an meinem Kostüm gearbeitet, das wird jetzt ausgeführt, komme was wolle“. Das mit zahlreichen Lichterketten bestückte Tüllgewand machte sich in der schummrigen „Höhle der Löwinnen“ besonders gut.
Tatsächlich glich die CJD-Aula am Samstagabend einem Raubtierkäfig. „Mädels, seid ihr bereit“, wollte der Frontmann der Band „Klüngelköpp“ wissen und die Antwort ging durch Mark und Bein: „Jaaa“, brüllte es aus mehr als 700 Kehlen. Die Mädels waren außer Rand und Band. Es schien, als würde sich all die Feierlust, die sich durch den vorzeitigen Abbruch der vergangenen Session aufgestaut hatte, auf einen Schlag entladen. Das Programm tat sein Übriges dazu: Größen wie Brings, die Paveier, Guido Cantz, die Fauth Dance Gentleman, Kempes Finest, das Bad Honnefer Stadtsoldatencorps und die Drachenfelsgarde bescherten den jecken Wievern zweifelsohne eine „superjeile Zick“.
Lieselotte Lotterlappen witzelt über Sitzungspräsident
Während auf der Bühne die „Klüngelköpp“ noch „am Himmel die Sterne danze“ ließen, schwang hinter den Kulissen bereits Lieselotte Lotterlappen Hüften und Handtäschchen. Lotti, gesegnet mit „einem Zungenschlag wie ein Leguan“, wie es Sitzungspräsident Guido Hoffmann treffend ausdrückte, gehört seit Jahren sozusagen schon zur großen GKKG-Familie. Weshalb Hoffmann auch gleich sein Fett weg bekam: „Da schreit ja jeder Knopf um sein Leben“, stänkerte die Comedy-Queen mit kritischen Blick auf das neue karierte Outfit des Präsidenten. Ebenfalls Stammgast in Königswinter ist die Band Kasalla. „Wir kommen immer wieder gerne her“, erklärt Frontmann Flo. „Das ist hier eine Sitzung, an die man sich erinnert.“ Und das ist bei der Vielzahl an Auftritten – allein vier waren es am Samstagabend – keine Selbstverständlichkeit.
Dass die Sitzung so ein Erfolg ist, ist auch ein Verdienst der vielen ehrenamtlichen Helfer hinter den Kulissen. Für zwei von ihnen gab es neben einem großen Dankeschön des Präsidenten auch noch ein Ständchen: Fabian Menden feierte am Samstag seinen 35. , Sonja Schäfer ihren 65. Geburtstag.
