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Königswinterer Karnevalisten schwelgen in Erinnerungen

Königswinterer Karnevalisten schwelgen in Erinnerungen

Zurück an den "Tatort". Gänsehaut bei den Karnevalisten. "Das ist heute ein ganz historischer Tag", sagt Wolfgang Jost. "Vor genau 150 Jahren wurde hier unten im Keller der Gaststätte Im Tubak die Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft gegründet."

Königswinter. Zurück an den "Tatort". Gänsehaut bei den Karnevalisten. "Das ist heute ein ganz historischer Tag", sagt Wolfgang Jost. "Vor genau 150 Jahren wurde hier unten im Keller der Gaststätte Im Tubak die Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft gegründet."

Der Verein hatte sein 150-jähriges Jubiläum in der vergangenen Session bereits groß gefeiert: Eine umfangreiche Ausstellung informierte über die Geschichte, ein Festkommers fand statt, und die Prunksitzung war ein großes Ereignis. Und dann bejubelten die Jecke aus dem ganzen Siebengebirge ihr Siebengebirgsprinzenpaar von der GKKG: Guido Hoffmann und Nadine.

Zur 150. Wiederkehr der Gründungsversammlung am 27. Oktober schauten sich die Karnevalisten einen Film über die Jubiläumssession an. Und dann hatten sie noch die alten Protokollbücher ihrer Gesellschaft mitgebracht, in der die Mitglieder blätterten.

GKKG-Pressesprecher Wolfgang Jost schmunzelte: "Das sind keine Fälschungen. Die sind nicht mit dem Stadtarchiv von Köln untergegangen." Aus dem ersten Band, in dem die Niederschriften aus der Zeit von 1860 bis 1898 festgehalten sind, las Elferratsmitglied Rüdiger Theuerkauf einige interessante Passagen vor.

Zudem hatte die GKKG auch zum Geburtstag eine kleine Broschüre angefertigt mit mehreren Seiten aus dem ältesten Schmöker. Vorn drauf die Kopie des Original-Buchdeckels mit der Aufschrift: "Protokoll-Buch Carnevals-Gesellschaft in Königswinter 1860/61." Innen der handschriftliche Hinweis: "Dieses Buch war in treuen Händen von Bernhard Lucas. Er war viele Jahre Säckelmeister der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft."

Und darunter der Vermerk, von Werner Ermekeil und Mike Weiser unterschrieben: "Dieses Protokoll-Buch habe ich am Montag, den 14. Mai 2001 von Frau Liesel Koll, geborene Lucas dankend für die GKKG von 1860 in Empfang genommen und dem Vorsitzenden der Gesellschaft, Mike Weiser, am 1. September übergeben."

Das Buch spricht Bände. So wurde im Narrentheater dem Schuster aus der Vorstadt ein Mahnzettel mit Exekutionsdrohung wegen Sitzungsversäumnis vom hanswurstlichen Steuer-Executor Georg Frikel am 21. Dezember 1860 zugestellt. Unterzeichnet hatte der hanswurstliche Kriminal-Rath Hubert Gürtler. An die Kontonummer 11 waren ein Taler, 11 Silbergroschen und 11 Pfennige zu zahlen.

Am 26. Dezember 1860 fand dann die erste ordentliche Karnevalssitzung statt, im Lokal von Theodor Hermanns, dem späteren Düsseldorfer Hof. In diesem Jahr überrascht die GKKG um Vorsitzenden Guido Hoffmann ihre Fans im Advent noch mit einer besonderen Veranstaltung als Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten: Am 17. Dezember wird Bruce Kapusta ein Weihnachtskonzert geben. In der Vorburg von Schloss Drachenfels.