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Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft: Kostümsitzung begeistert das Publikum

Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft : Kostümsitzung begeistert das Publikum

Keine 48 Stunden nach den Silvester-Krachern wurden schon wieder Raketen gezündet. Bei der Kostümsitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) in der ausverkauften CJD-Aula kommandierte Sitzungspräsident Peter Giesen nach jeder Nummer: "An die Gewehre!"

Giesen hatte zu Beginn des sechsstündigen Sitzungsmarathons nicht zu viel versprochen: "Wir haben 16 Granaten auf der Bühne!" Aber auch die 700 Jecke im Saal waren trotz Frühstart in die Turbo-Session feurig und wie aufgezogen - schunkelten, sangen mit, klatschten im Takt und standen auf den Stühlen.

Hatte dieses knatschverdötschte Publikum etwa zwischen "Stille Nacht" und Neujahrskonzert heimlich das Plakat "Tanzhinweis" der "Domstürm-Air" studiert? Als "Domstürmer"-Frontman Micky Nauber nach Mitternacht den neuen Band-Song "Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching" anstimmte, brauchte diese herrliche Bagage gar keine Bewegungsanleitung mehr. Die Hände zu Fäusten geballt - und schon war der Sunnesching weg. Da kam die Verspätung der Abschluss-Truppe "Querbeat" den Jecken gerade recht: Die "Domstürmer" überbrückten die Wartezeit mit einem kleinen Sonderkonzert. "Ihr ward spitze, Männer", jubelte Peter Giesen.

Insgesamt fünf namhafte Bands und vier Spitzenredner aus Köln hatte GKKG-Vorsitzender und Literat Guido Hoffmann an Land gezogen - trotz kurzer Session. Und er strahlte: "Von der ersten Minute an herrscht eine Megastimmung. Die Leute haben ihre Silvester-Party auf heute verlegt."

Das ging ja schon gut los. Prinz Jean Luc I. und Prinzessin Martine I. vom Carnevalsverein Schiltigheim bei Strasbourg zogen auf - und die Charly-Müller-Sitzungs-Kapelle intonierte kurzerhand die Marseillaise. Die französischen Tollitäten hatten jede Menge Spaß an diesem Abend, an dem natürlich auch die vier Tanzgruppen der GKKG samt Solo-Mariechen Resi Krämer bei ihren Auftritten wie Perlen glänzten. Klasse akrobatisch: die Funken vom Zippchen aus Kölsch-Büllesbach.

Guido Cantz berichtete als "Eisbrecher" von seinem griechischen Adventskalender, hinter dessen Türchen er die Aufschrift fand: "Ich schulde Ihnen ein Stück Schokolade." Was die guten Vorsätze fürs neue Jahr anbelangt: "Ich bin jetzt Passiv-Vegetarier. Ich esse nur noch Tiere, die sich vegetarisch ernähren." Der Wortakrobat orakelte: "In zehn Jahren werden die Frikadellen-Esser draußen bei den Rauchern stehen." Köstlich ebenso Bauchredner Klaus Rupprecht. Auch das Publikum wurde einbezogen. Affe Willi fragte Prinzessin Martine: "Wollen wir uns am Briefkasten treffen?" Warum? "Da geht die Post ab!"

Bernd Stelter begeisterte ebenfalls mit seinem politischen Rundum-Rückblick aufs vergangene Jahr, in dem der Medienstar Silberjubiläum feierte. 2016 indes hat er Silberhochzeit. Er riet den Herren: "Ihr dürft gar nicht erst versuchen, Eure Frau zu verstehen." Sein Beispiel: der für Mann unauffindbar von der Frau perfekt weggeräumte Kamillentee - in einem Nutella-Glas mit der Aufschrift "Salz".

Bütten-Star Nummer vier, Martin Schopps, machte sich um die Bildung Gedanken. "Goethe würde heute mit Vornamen Jeremy Pascal heißen." Köstlich seine flink gesprochenen Endlos-Wortkreationen. Der Saal tobte, als nach dem "Kampf" um ein PC-Passwort die Meldung kam: "Dieses Kennwort ist bereits vergeben."

Zum Kochen brachten den Narrentempel in der CJD-Aula auch die "Klüngelköpp", die nicht nur die Steine tanzen ließen, sondern auch ihren neuen Hit "0221" wählten. Sänger Frank Reudenbach: "So eine tolle Stimmung hier!" Auch Detlef Vorholt von den "Paveiern" staunte nur: "Das ist Wahnsinn!" Die "Räuber" machten die musikalische Starbesetzung dieses Abends mit ihren Hits komplett. Mehr geht nicht. Ein Karnevals-Kracher.