Wechselnde Gottesdienstzeiten : Pfarrer reagiert auf die Kritik
KÖNIGSWINTER Die Kirche hat auf die Kritik des Männergesangvereins Gemüthlichkeit an den neuen Gottesdienstzeiten für die Katholiken im Königswinterer Talbereich reagiert. Die Sänger waren verärgert, weil sie bei ihrem Stiftungsfest auf ihre Festmesse in Sankt Remigius in der Altstadt verzichten mussten.
"Im Rahmen unserer Angebote unterstützen wir nach Möglichkeit auch die nichtkirchlichen Vereine. Die Sonntagsmesse der Gemeinde wird in der Altstadt im Jahr 2013 als Vorabendmesse begangen. So hatte ich dem MGV angeboten, gemeinsam mit ihm diese Messe zu feiern - gerne auch als Hochamt. Das hat der Chor aber leider abgelehnt", teilte Pfarrer Dariusz Glowacki mit.
Er verweist darauf, dass in den Kirchen des Seelsorgebereichs Königswinter-Tal seit dem 1. Advent neue Zeiten für die Sonntagsmessen gelten. Die hätten Anlass zu Verwirrung und Verärgerung in der Altstadt gegeben. Es stimme nicht, dass der Chor vor verschlossenen Türen gestanden habe. "Sankt Remigius ist sonntags immer geöffnet."
Allerdings sei er als Pfarrer für alle drei Kirchen im Tal zuständig. Im Zuge des Projektes "Zukunft heute", das das Erzbistum 2004 aus Spargründen startete, wurden die Gemeinden Sankt Remigius Altstadt, Sankt Laurentius Oberdollendorf und Sankt Michael Niederdollendorf in einem Seelsorgebereich zusammengefasst.
Der gemeinsame Pfarrgemeinderat, der aus gewählten Gemeindemitgliedern besteht, beschloss im vergangenen Jahr nach vielen Überlegungen und Gesprächen mit den Gemeinden die neue Gottesdienstordnung. "Die Entscheidung zu den neuen Gottesdienstzeiten ist also nicht über alle Köpfe hinweg gefällt worden", so Glowacki. Jedem stehe es auch frei, sich in dieses Entscheidungsgremium wählen zu lassen.
Nach dem Beschluss hat jede der drei Kirchen nach wie vor eine eigene "Sonntagsmesse". Mit der Besonderheit, dass die Messe in Sankt Remigius als Vorabendmesse samstags um 18 Uhr gefeiert wird. In Oberdollendorf, wo seit Jahren eine Vorabendmesse stattfand, wird diese nun sonntags um 9.30 Uhr gefeiert, in Niederdollendorf um 11 Uhr.
"Damit kommen wir den vielen jungen Familien dort entgegen", sagt Glowacki. Beabsichtigt sei ein jährlicher Wechsel der Gottesdienstzeiten. Damit wolle man für mehr Gerechtigkeit sorgen. Die Regelung soll nach einem Jahr im Hinblick auf den Gottesdienstbesuch überprüft werden.