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Narrengericht der Küzengarde: "Schlaach bei dä Frauen" wird für Wirtz teuer

Narrengericht der Küzengarde : "Schlaach bei dä Frauen" wird für Wirtz teuer

Am Karnevalssamstag holten Peter Wirtz seine Weiberfastnachtssünden ein. "Ja, Herr Doktor Frank N. Förter - Du bes schon ene schöne Sweet-Transvestit", attackierte ihn Staatsanwalt Fritz Wenzel vor den Schranken des Narrengerichts in der Bauernschenke.

Gleichzeitig klärte er Richter Klaus Weber auf: "Auf der Weibersitzung hat er die Mädche mit seinen ,Leggs-Tenzschens? zum Kreischen gebracht." Aber während der Richter die Aktivitäten des Bürgermeisters mit Nachsicht betrachtete, forderte der Staatsanwalt eine harte Strafe.

"Herr Richter, mir werfen ihm führ, dat er esu vell Schlaach bei dä Fraue hät - dat könne uns nie passiere un deshalb mööch ich, dat er hadt bestrof wird." Richter Weber wehrte ab: "Wir wollen doch nicht neidisch sein. Wir gönnen ihm den Spaß mit den Frauen."

Gegen eine Spende in die Küzenkasse konnte Peter Wirtz sich freikaufen. Auch seine Mitstreiter waren nach einer Geldstrafe wieder auf freiem Fuß. Positiv gewertet wurde auch deren freiwilliges Erscheinen vor dem Hohen Gericht. Cornelia Mazur-Flöer habe in ihrem Sexy-Outfit die wenigen Männer in den Sälen knatschverrückt gemacht. "Auf unserer Sitzung hast du ein solches Kostüm noch nie getragen", meinte Staatsanwalt Wenzel.

Schließlich wurde als strafmildernd in die Urteilsfindung die Neumitgliedschaft der Vizebürgermeisterin in der Küzengarde berücksichtigt. Auch Landtagsabgeordnete Andrea Milz kam mit einer Geldstrafe davon. Nur: Im nächsten Jahr muss sie die schon 2014 versprochenen handgestrickten Socken in Grün-Weiß vor Gericht endlich vorzeigen. Peter Wirtz verteidigte die Truppe: "Wir haben den Frauen Spaß gebracht."

Marianne Leggewie kommt fast jedes Jahr aus Niederdollendorf zum Küzen-Gericht. "Sie lässt sich nicht verhaften - wahrscheinlich wegen der Nachbarn", vermutete Fritz Wenzel. "Sie hat immer ein großes Herz für uns Küzen." Auch Winzer Bernd Blöser und Bestatter Christoph Klant blieb das Gericht nicht erspart. Insgesamt zwölf Delinquenten wurden von KG-Senatspräsident Klaus Weber als Richter und Küze-Präsident Fritz Wenzel als Staatsanwalt vor dem Narrengericht verurteilt. Die Küze-Gardisten suchten im Ort mit Haftbefehl weitere 50 Bewohner auf.

Gegen Zahlung einer Strafe wehrten diese Übeltäter es ab, vor Gericht gezerrt zu werden. Noch mal Glück gehabt. Obwohl: In der Bauernschenke gab es immerhin eine nahrhafte Suppe auf Gerichtskosten. Mit den Spenden werden der Karneval in Kindergärten und Schule sowie die Seniorensitzung unterstützt - und ein herrliches Vergnügen ist es für das Publikum im Gerichtssaal auch, dem schlagfertigen Gerichtspersonal zuzuhören.