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Karnevalssitzung in Ittenbach: Seeräuber sind sturmfest und in bester Laune

Karnevalssitzung in Ittenbach : Seeräuber sind sturmfest und in bester Laune

Ölbergpiraten feiern mit vielen Jecken im Ittenbacher Gemeindezentrum. Der Quartiermeister bringt die Planken zum Schwanken und schwadroniert über den Dorfklatsch.

Wenn bei den Ölbergpiraten ordentlich Seegang herrscht, dann sieht das so aus: Füße in Schrittstellung, Augen schließen und sich vorstellen, man müsse eine Serviertablett gerade halten. Garantiert fühlt es sich so an, als beginne der Boden zu schwanken. Und genauso wollte es Quartiermeister Heinz Arenz, genannt „Q“, für seine Büttenrede.

Im Saal des evangelischen Gemeindezentrums in Ittenbach bat er die Jecken, diese Haltung einzunehmen. „Seht ihr, nun gibt es Wogen wie auf hoher See“, rief er und lachte. Das schwankende Piratenvolk wartete nun gespannt auf das, was „Q“ als Matrose im Ausguck so zu schwadronieren hatte. „Wache. Alleine! Langeweile“, grummelte der selbst ernannte Wachposten vor sich hin. Doch was war das? Überraschung: Am Horizont wurde mit dem Fernglas eine weibliche Person gesichtet. Schnell kam sie näher, und schon gesellte sich in den Ausguck Piratin Maren Schulmeister.

Vorbei war es mit der Langeweile. Es entbrannte ein prächtiger Verzäll zum Ittenbacher Dorfgeschehen. Klatsch und Tratsch beherrschten die beiden perfekt und wussten natürlich über alles Bescheid. Ittenbach sei vor allem eines: Das Dorf der Brötchen, erfuhren die Jecken im Saal. Überall gäb’s welche zu kaufen, und nun käme noch ein weiteres Café dazu. Auch einen neuen Verkehrskreisel soll es geben und bestenfalls auch ein Bürgerhaus. Oder möglicherweise doch eher ein Freudenhaus? Neubauten könne es auch geben am „Pigeons Mountain Way“, zu deutsch: am Taubenbergweg, überlegten die beiden Piraten vom Ausguck herab.

Verärgert zeigten sich die Plaudertaschen über Trittbrettfahrer beim letzten Karnevalszug. Ein Burger-Stand habe den Absatz der gut geschmierten Ittenbacher Brötchen und anderer Speisen verhindert, grollten sie. Der Steinschlag an der L 331 unterhalb der Margarethenhöhe im vergangenen Jahr war auch Thema beim frechen Geplänkel. Aber nun sei ja alles wieder festgedübelt, so wie beim Eselsweg am Drachenfels.

Maren Schulmeister gab dazu noch einen Dübelspruch ihres Mannes zum besten. „Übel, übel, sprach der Dübel, und verschwand in der Wand, wo man ihn nicht wiederfand.“ Worauf der Quartiermeister ergänzte: „Bis die Schraube kam und ihm die Unschuld nahm. Das ist ja allerhand, sprach die Wand und nahm’s dem Dübel übel“.

Juchzend und lachend verfolgten die Ittenbacher Jecken das humoristische Zwiegespräch. Der weitere Abend brachte noch so manchen närrischen Höhepunkt. Dabei sei das Programm nicht unbedingt festgelegt, betonte Arens. „Vieles passiert auch us de Lamäng.“

Für tosenden Beifall sorgte dann noch das achtköpfige Männerballett „Die Tanzberg Bären“. Fahnenschwenker Michael Beckedahl zeigte sein Können. Das Ittenbacher Bläsercorps unter der Leitung von Johannes-Martin Hoffmann bereicherte die Sitzung musikalisch. „Ittenbach ahoi“ hieß es bis spät in den fröhlichen Abend.