1. Narren-News
  2. Königswinter

Verlobte geben sich als Clowns das Ja-Wort

Verlobte geben sich als Clowns das Ja-Wort

Ute Weißnicht und Manfred Jänsch heiraten Rosenmontag im Kostüm - Ihre Gäste tragen ebenfalls "jecke" Festkleider - Vier Paare lassen sich am 3.3. im Haus Bachem trauen

Königswinter. "Hier haben wir noch ein kleines Schmankerl: den 3.3", sagte der Standesbeamte zu Ute Weißnicht. Die Ittenbacherin hatte es ursprünglich auf einen Samstag als Hochzeitstermin abgesehen und hakte nach: "Ist das auch ein Samstag?" Der Standesbeamte: "Nein, das ist Rosenmontag." "Rosenmontag? Umso besser. Passt genau!" freuten sich Ute Weißnicht und Manfred Jänsch.

Die Sache war gebont: Das Paar gibt sich am Rosenmontag als Clowns im Haus Bachem das Ja-Wort. Der Bräutigam wird einen Frack mit Zylinder tragen, die Braut ein hellgrau-apricotfarbenes Clownskostüm mit Hütchen. Sie werden klar als Hochzeiter zu erkennen sein, versichern Jänsch und Weißnicht, die sich ihre Kostüme bei einer Schneiderin in Buchholz haben maßanfertigen lassen. Am Mittwoch war letzte Anprobe, am Freitag ist Termin beim Fotografen, der große Tag kann kommen.

Und ebenso karnevalistisch wie Braut und Bräutigam sollen bitte auch ihre Gäste erscheinen: Abendkleid und Anzug mit Krawatte sind out, fröhliche bunte Kostüme "in" bei der Eheschließung Jänsch/Weißnicht. Die beiden sind echte Fastelovendsfründe und finden die Kombination aus Karneval und Hochzeitsfeier einfach urig.

In der Unkeler Gerhardshütte wollen sie nach ihrer Trauung gemeinsam mit Freunden und Verwandten zünftig feiern. Alles soll ganz zwanglos ablaufen, beiden widerstrebt eine steife Feier. Die Alternative wäre eine Hochzeit im ganz kleinen Kreis oder in Las Vegas gewesen. Die Mütter der beiden nahmen die Nachricht von der Eheschließung am höchsten jecken Festtag im Rheinland zunächst etwas "ungläubig" auf, ihre Skepsis hat sich inzwischen aber gelegt.

Vier Jahre war Ute Weißnicht im Rhöndorfer Damenkomitee "Ziepchen" aktiv. "Nach den heiligen drei Königen läuft bei uns regelmäßig Karnevalsmusik", erzählt die gebürtige Erpelerin, die ihren in Aegidienberg aufgewachsenen Zukünftigen vor zweieinhalb Jahren beim Taxifahren kennengelernt hat: Beide fuhren Taxi im selben Rhöndorfer Unternehmen.

Nur drei Monate nach dem ersten Blickkontakt zogen die Verliebten zusammen. Auch die letzten Tage vor ihrer Hochzeit kosten die Dispositorin in einer Lkw-Spedition und der Einzelhandelskaufmann noch jeck aus: Unlängst zog es sie in die "Lachende Beethovenhalle" und am Freitag zum Kostümball bei "Me haalen et us" in Rheinbreitbach. Weiberfastnacht war Ute Weißnicht mit ihren Freundinnen auf dem Alter Markt in Köln und hat dort ihren "Junggesellinnen-Ausstand" gefeiert.

Eins wird aber, Karneval hin, Karneval her, nicht fehlen: die Trauringe. Und außerdem heißen beide ab Rosenmontag Jänsch. Das Schnapszahldatum "03.03.03" beschert dem Königswinterer Standesamt am Rosenmontag insgesamt vier Eheschließungen - das ist die Maximalzahl von Paaren, die an einem Feiertag oder an einem Samstag in Königswinter unter die Haube gebracht wird, sagt Stadtpressesprecher Ulrich Berres.