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Zwei echte Büttenasse sorgen für Furore

Zwei echte Büttenasse sorgen für Furore

Der spontane Sessionsauftakt in Uthweiler ist ein voller Erfolg - In Römlinghoven gibt es nichts zu bützen, dafür aber eine Wiedervereinigung - Die Vinxeler feiern ihre karnevalserprobten Tollitäten

Uthweiler. (bsa) Die wohl spontanste aller Karnevalsveranstaltungen in den Tagen rund um den Elften im Elften fand am Freitag in Uthweiler statt. Mit nur etwa zwei Wochen Vorlauf hatte die "Stammsteintischrasselbande" in der Scheune des Gasthofes "Alte Mühle" einen beachtlichen Sessionsauftakt auf die Beine gestellt.

Die Idee dazu war genauso zufällig wie die Entstehung der Gruppe mit dem beinahe unaussprechlichen Namen.

Sie besteht aus fünf Frauen und zwei Männern, die sich seit der Eröffnung des Gasthofes vor fünf Jahren regelmässig eben dort treffen. Bald hatten sie den Namen für sich gefunden.

"Vor etwas über zwei Wochen habe ich mir gedacht: Warum feiern wir eigentlich immer nur am Ende des Karnevals?", erzählt Hans Kühn. "Lasst uns doch auch mal was zum Beginn machen." Ehefrau Gabriele befindet: "Eigentlich war es eine Schnapsidee."

Doch mit Hilfe des Uthweiler Bürgervereins, dessen Kinderprinzenpaar an diesem Abend seinen ersten offiziellen Auftritt absolvierte, wurde daraus ein voller Erfolg.

"Die Saat ist auf fruchtbaren Boden gefallen", freute sich Kühn angesichts der vollbesetzten Bänke in der urigen Scheune. Zum Gelingen der Premiere trugen auch einige regionale Tanzgruppen entscheidend bei, die spontan ihren Auftritt zusagten.

Neben dem Tanzcorps der Strücher KG und den Bockerother Sternschnüppchen begeisterten die ortsansässigen Jojo''s das Publikum mit spektakulären Hebefiguren und Würfen. "Für die Tanzgruppen, die sich im Moment ja noch in der Probephase befinden, ist das wie eine vorgezogene Generalprobe vor Publikum", so Kühn.

Und auch wenn die Gruppe "keine Karnevalssitzung, sondern eher eine Party" veranstalten wollte, gab es zumindest eine Büttenrede. Almut Füllenbach vom lokalen Damenkomitee "Heideröschen" machte als "Frau Doktor Herta Flöck" Appetit auf die Weibersitzung des Komitees im Februar. Angesichts des Erfolges des Abends äußerte sich Kühn zuversichtlich, dass es eine ähnliche Veranstaltung auch im nächsten Jahr geben werde.

Römlinghoven. (bsa) In Römlinghoven durfte Bürgermeister Peter Wirtz beim Sessionsauftakt der KG "Fidele Ströpper" keine Prinzessin küssen. Die proklamiert ihr Prinzenpaar nämlich erst im Januar. Dafür gab es aber einige andere Anlässe zu feiern, so zum Beispiel das 30-jährige Bestehen des Damentanzcorps (DTC) Grün-Orange.

Dessen Vorsitzende Anja Födisch und der KG-Vorsitzende Hans Daniels kündigten den versammelten Jecken ein anderes Ereignis an: Das DTC kehrt nach diesen 30 Jahren Selbstständigkeit als eigenständige Abteilung wieder in den Schoß der KG zurück.

Es seien zwar genug Kinder und Jugendliche zum Tanzen da, aber es fehle einfach an Betreuern.

Mit der Fusion wollen beide Vereine Synergieeffekte in der Repräsentation nach außen und in der Verwaltung erzielen.

Das DTC war ursprünglich aus einer vierköpfigen Pagengruppe entstanden, die das Prinzenpaar bei seinen Auftritten begleitete. Die jungen Damen waren beeindruckt von den zahlreichen Tanzcorps, die sie dabei zu sehen bekamen und machten bald darauf eine eigene Tanzgruppe auf.

Nachdem die Römlinghovener ihren eigenen Sessionsorden mit Seitenhieb auf die jüngste Bundestagswahl ("Wir wählen den Frohsinn") vorgestellt hatten, gab es noch einen besonderen Orden zu verleihen.

Hermann Hoitz verlieh stellvertretend für den Präsidenten des Karnevalsgroßraumes Rhein-Sieg-Eifel den silbernen Orden desselben an Gudrun Schillo vom DTC für langjährige Verdienste um den Karneval.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die große Tombola mit zwei Fahrten auf der "Beethoven" nach Winnigen als Hauptpreis. Mit Kräften aus Bonn und Bockeroth bereiteten die "Ströpper" ihren Gästen einen vergnüglichen Abend.

Vinxel. (wha) In Vinxel war es am Samstagabend im Narrentempel "Spanischer Garten" auch soweit: Die Karnevalsgesellschaft stellte ihren etwa 40 Mitgliedern und weiteren Gästen das neue Prinzenpaar vor. Hans II. und Käthe I. (Gilles) heißen die Tollitäten der gerade gestarteten Session.

Das närrische Paar, das seit 35 Jahren verheiratet ist, ist im Vinxeler Karneval seit langem ein Begriff.

Die beiden "Büttenasse" sorgen mit ihren Auftritten immer für Furore, wovon der künftige Prinz am Samstag mit einer "weinseligen" Rede eine vielbelachte Kostprobe gab.

Jedes Jahr fährt Familie Gilles mit einem eigenen Wagen im Vinxeler Karnevalszug mit. Prinz (Jahrgang 1938) Hans I., gebürtiger Vinxeler, spielte 50 Jahre aktiv Fußball und zählt zu seinen sportlichen Hobbys Wandern und Radfahren, denen er als Rentner mit Freuden nachgeht.

Prinzessin Käthe I., 1945 in Heisterbacherrott geboren, ist Hausfrau und begleitet gern den Prinzgemahl auf seinen Wandertouren.

Der Präsident der KG, Ferdi Blankenberg, präsentierte das neue Prinzenpaar im Rahmen eines bunten Programms, das mit Highlights wie einem närrischen "Rap" der "Dilledöppchen", des Damenkomitees der KG, nicht geizte. So nahm der Abend einen fröhlichen Verlauf, den Alleinunterhalter Patrick Reinhardt mit Musik nach närrischen Kräften unterstützte.