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"Närrische Seefahrt" in Hennef: Landrat muss die Mädels der Fidelen Flotte Dondorf aus dem Knast holen

"Närrische Seefahrt" in Hennef : Landrat muss die Mädels der Fidelen Flotte Dondorf aus dem Knast holen

Zahlreiche Jecken feiern in der Mehrzweckhalle Meiersheide bei der Sitzung des Damenkomitees aus Hennef. Auch das Hennefer Dreigestirn war zugegen und stimmte im Saal die Hennef-Hymne an.

Dass der Fidelen Flotte Dondorf am Vorabend ihrer großen Sitzung bei einer privaten Party die Getränke ausgegangen sind, mag man kaum glauben. Dass die Flotten-Mädels um Präsidentin Anne Dietrich plötzlich auf die Idee kommen, sich per Kletterausrüstung über das Dach Zugang zu einem örtlichen Getränkehandel zu verschaffen, um sich mit Bier, Schnaps und Wein einzudecken, damit die Party weitergehen kann, noch viel weniger. Bezahlen will man ja am nächsten Tag. Da dürfte keiner etwas dagegen haben. Die Ordnungshüter in Uniform entdecken allerdings die dreiste Tat und nehmen die Flotten-Mädels kurzerhand fest. Nun sitzen sie erst einmal in der Hennefer Polizeiwache hinter Gittern und fragen sich, ob sie es noch rechtzeitig zur Sitzung schaffen. Als Retter in der Not entpuppt sich Landrat Sebastian Schuster, der ihnen sogar ihr Ornat mitgebracht hat und die Mädels entlässt. So gerade noch schaffen sie es auf Rollern rechtzeitig in die Mehrzweckhalle Meiersheide, um pünktlich bei ihrer Sitzung auf der Bühne zu sein. Diese kleine, natürlich frei erfundene Geschichte, ist das Drehbuch eines Videos, das die Sitzungsgäste sich als Intro auf der Leinwand anschauen konnten, bevor die Fidele Flotte für ihre närrische Seefahrt die Anker lichtete. Ein ganz großer Spaß!

Die Fidele Flotte Dondorf, die 1950 als Damenkomitee gegründet wurde und derzeit aus 25 aktiven „Flotten-Mädels“ besteht, hatte für ihre große Sitzung wieder ein Programm zusammengestellt, das die Jecken vor Begeisterung von den Sitzen riss. Bereits das Intro-Video über den „Einbruch“ in den Getränkehandel sorgte für formidable Stimmung. Natürlich war auch der „Retter in der Not“ zu Gast. Landrat Sebastian Schuster, der 1988 Karnevalsprinz in Oberpleis und 2015 in Siegburg war, feierte natürlich auch tüchtig mit.

Trotz der niedrigen Außentemperaturen bedurfte es keines Eisbrechers mehr, damit die Fidele Flotte mit ihrem Narrenschiff in See stechen konnte. Auch die Jecken waren umgehend auf Betriebstemperatur, als die 36 Tänzerinnen und Tänzer der „Westerwaldsterne“ aus Uckerath nach dem Einmarsch sämtlicher Hennefer Karnevalsvereine die Bühne betraten und mit ihrer Mischung aus klassischem Gardetanz und akrobatischen Showdarbietungen das Narrenherz erfreuten.

Als im Anschluss das Hennefer Dreigestirn – namentlich Prinz Gerd I. (Hecken), Jungfrau „Dieta“ (Dieter Hombücher) und Bauer Udo (Lambertz) – sich durch die närrische See einen Weg zur Bühne bahnte, gab es unter den Jecken kein Halten mehr. Der Prinz hatte eigens dafür ein Paddel in der Hand. Allerdings hatte er ein wenig seine Stimme verloren. „Geh du ruhig schon mal rein, ich bleibe heute hier“, habe ihm seine Stimme draußen gesagt. Der Prinz nahm es mit Humor. Schließlich war er immer noch gut zu verstehen und bei all den Veranstaltungen, die er absolviert, können die Stimmbänder natürlich auch mal ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Er ließ es sich trotzdem nicht nehmen, gemeinsam mit Jungfrau Dieta und Bauer Udo mit der „Hennef-Hymne“ das Sessionslied anzustimmen. Unterstützung erhielten sie dabei vom ganzen Saal, denn die Jecken sangen die Hymne aus vollem Halse mit.

Das Dreigestirn verbreitete mit dem Song allerdings nicht nur Frohsinn, sondern verfolgte dabei auch einen karitativen Gedanken. Das Trio hatte die Hymne nämlich für eine CD aufgenommen, die gegen eine Spende von 5,55 Euro pro Exemplar verteilt wird. Der Erlös kommt dem Sibilla-Hospiz zugute, das derzeit in Bödingen entsteht. Auch nach dem furiosen Auftritt des Dreigestirns wurde weiter gefeiert. Auftritte der Showtanztruppe „Fauth Dance Gentleman“ sowie der sieben Trommler der „Drummerholics“ und der Bands „Stadtrand“, „Scharmöör“ und „Eldorado“ sorgten bis tief in die Nacht für tolle Stimmung.