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Karneval in Köln: Großer Andrang beim 200. Kölner Rosenmontagszug

Karneval in Köln : Großer Andrang beim Kölner Rosenmontagszug

Nach drei Jahren rollt der größte deutsche Karnevalszug wieder durch Köln. An der Severinstraße wurden die Zugänge zur Zugstrecke wegen Überfüllung blockiert, auch die Zülpicher Straße ist inzwischen gesperrt.

Erstmals seit drei Jahren ist zum Höhepunkt des Straßenkarnevals wieder der Rosenmontagszug durch Köln gerollt. Bei sonnigem Wetter feierten Hunderttausende auf den Straßen.

Laut einer Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval sei es zwar unmöglich, die Zuschauerzahl seriös zu schätzen, es herrsche aber „sehr, sehr großer Andrang“ - noch mehr als in den Jahren vor Corona. 2021 und 2022 war er wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

Zugleiter Holger Kirsch enthüllte traditionell nach Start des letzten Wagens das Kölner Karnevalsmotto für die Session 2023/2024 - es lautet „Wat e Theater. Wat e Jeckespill“.

Der Kölner Rosenmontagszug, der dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen feierte, startete erstmals im rechtsrheinischen Deutz und fuhr dann über den Rhein in die linksrheinische Innenstadt. Bisher hatte sich der Zug immer auf den linksrheinischen Teil von Köln beschränkt.

Sperrungen in Teilen Kölns wegen Überfüllung

Die Stadt Köln hat alle Zugänge zur Zülpicher Straße gesperrt, weil die das sogenannte „Kwatier Latäng“ seine Kapazitätsgrenzeerreicht hat. Dort gehen viele Jecke im Anschluss an den Rosenmontagszug in der Stadt feiern. Außerdem ist die Luxemburger Straße stadtauswärts für Autos gesperrt.

Auch die Zugänge zur Severinstraße waren seit dem Mittag gesperrt, weil das Maximum an Zuschauern in dem Bereich der Zugstrecke erreicht war. Die Polizei und das Ordnungsamt hatten die Straße sogar freiräumen müssen, damit der Umzug durch den großen Menschenandrang nicht blockiert wird.

Am frühen Mittag hatte die Stadt bereits den Bereich um die Zugstrecke in Deutz gesperrt. Dazu hatten Polizei und Ordnungsamt geraten. Von der Sperrung betroffen waren die Neuhöffer Straße, Opladener Straße und die Deutzer Freiheit.

Mehr als sechs Stunden nach dem Start des Zuges gegen 10 Uhr am Ottoplatz verließen die letzten Wagen das rechtsrheinische Köln über die Hohenzollernbrücke, darunter auch der Prinz des Kölner Dreigestirns, Boris I., der den Rosenmontagszug auf dem 78. Wagen abschloss. Danach wurde die Sperrung in Deutz aufgehoben.

200 Jahre Rosenmontagszug - Oberbürgermeisterin äußert sich zum Krieg

Im vergangenen Jahr hatte es an Rosenmontag in Köln eine große Demonstration gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gegeben. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker äußerte sich in ihrer diesjährigen Rede beim traditionellen Rosenmontags-Empfang im Kölner Rathaus auch zum Krieg: „Ich trage heute neben der Freude über den Rosenmontag auch die schrecklichen Bilder aus den Katastrophen- und Kriegsgebieten im Herzen“, sagte Reker. „Und zugleich ist eines für mich klar: Wir wollen uns weder von Präsident Putin noch von sonst von jemandem vorschreiben lassen, wie und wann wir unsere Traditionen pflegen. Dieses Jahr wollen wir im Karneval Kraft schöpfen für eine Zeit der Herausforderungen. Eine starke Gesellschaft braucht Momente der Gemeinsamkeit.“

Für TV-Moderator Johannes B. Kerner erfüllte sich ein „kleiner Lebenstraum“, weil er in Köln zum allerersten Mal auf einem der Wagen mitfahren durfte. Der gebürtige Rheinländer versprach vor dem Umzug, mit Kamelle nicht geizen zu wollen - als Kind habe ihn immer gestört, „dass die viel zu wenig geschmissen“ hätten, hatte er vorab gesagt.

Der Kölner Rosenmontagszug war 1823 von reichen Bürgern initiiert worden, um die Fastnacht zu zivilisieren und dem Fest dadurch in Preußen mehr Anerkennung zu verschaffen. Gerade einmal 15 Fahrzeuge fuhren damals um den Neumarkt in der Kölner Innenstadt herum. „Das nennt man heute Parkplatzsuche“, scherzte Komiker Guido Cantz im WDR Fernsehen.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Die schönsten Bilder vom Kölner Rosenmontagszug 2023

(rsa)