900 Jecke ziehen durch Ranzel

Niederkassel. Kiloweise Kamelle, ungezählte Strüssjer und Teilnehmer en masse - ein Veilchendienstagszug der Superlative setzte sich am Dienstag in Niederkassels Karnevalshochburg Ranzel in Bewegung: 35 Fußgruppen mit zusammen knapp 900 Aktiven waren dabei - so viele wie noch nie, freute sich der stellvertretende Zugleiter Dieter Müller.

Seines Gleichen suchte auch das Wetter: Wohl noch nie in den vergangenen Jahren konnten die närrischen Ranzeler bei einem solchen Traumwetter ihren heiß geliebten Straßenkarneval feiern. Um es vorweg zu nehmen: Die Organisatoren hatten alles auf ihrer Seite, was man für einen perfekten Umzug braucht.

Entsprechend der Rekordbeteiligung und dem Superwetter erreichte auch die Stimmung entlang der Zugstrecke bombastische Werte. Ausgelassene Open-Air-Partys bei einem Pittermännchen und kölscher Musik waren auf Schritt und Tritt in Hauseingängen, Hofeinfahrten und vor Garagen zu erleben. Klar, dass Mitsingen und Schunkeln mit dem Nachbarn für viele Ranzeler Pflicht war.

Stimmungsmäßig richtig zur Sache ging es dann, als der heiß ersehnte Wagen mit dem Schild "De Zoch kütt" auszumachen war. Ein bunter närrischer Lindwurm folgte, der es in sich hatte. So hatten die Ranzeler etwa ihre helle Freude an der Besatzung eines Wagens der VR Bank: Die Banker hatten den feinen Zwirn und das schicke Kostüm mit einem Helm und einer Latzhose getauscht und kamen nun als "Bob der Baumeister" daher.

Auch nicht von schlechten Eltern war der Fanclub der Jungfrau des Ranzeler Dreigestirns. Man höre und staune: Jungfrau Rosalie (Detlef Rosa) scheint offenbar über so viele Bewunderer zu verfügen, dass man damit gleich einen eigenen Wagen bestücken konnte. Natürlich auch alle als Jungfrau kostümiert. Mit viel jecker Power präsentierte sich auch das Original: Gemeinsam mit Prinz Volker I. (Ulrich) und Bauer Franz (Münten) brachte Jungfrau Rosalie das Süßzeug gleich händeweise unter das Volk.