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Wachtbergs wilde Wiever: Büttenreden und Buffets sind selbst gemacht

Wachtbergs wilde Wiever : Büttenreden und Buffets sind selbst gemacht

"Köln ist der Nabel der Welt", sang die Gruppe Jeckeditz gestern bei der Fritzdorfer Weibersitzung. Kommt auf die Perspektive an: Wenn schon nach einer Stunde Damen jeden Alters auf den Bänken tanzen und sich von einem Herrn im Frack Sekt servieren lassen, dann wünscht sich keiner zum Dom.

Das gut gelaunte Fritzdorfer Jugend-Dreigestirn präsentierte sein Mottolied "Wild und frei, drei Mal Mädels Ohwei". Sketche und eine Modenschau sorgten für ausgelassene Stimmung.

Auch bei der KG Hetzbröde in Adendorf standen gestern viele eigene Kräfte auf der Bühne. Selbst Howard-Carpendale-Double Udo Menningen stammt gebürtig aus dem Wachtberger Töpferort. Der jecke Nachwuchs ist schon in den Startlöchern, wie die viel beklatschten Auftritte von Kinder-, Jugend- und Juniorengarde bewiesen. Auszeichnungen gab es auch: Wilma Wagner und Elisabeth Wolf wurden mit dem RKK-Freundschaftsorden geehrt. Die Frauengruppe Knallbonbons freut sich schon auf den Karnevalszug am Veilchendienstag, denn sie feiert ihr 20-jähriges Bestehen.

Ein närrisches Jubiläum gibt es in BERKUM: Die Berkumer Möhne haben deshalb "66 und kein bisschen leise" zum Motto ausgerufen. Obermöhn Karin Herrmann und ihre zehn Mitstreiterinnen mussten zwar krankheitsbedingte Ausfälle verkraften, doch der Limbachsaal war gut gefüllt und alle stießen mit Sekt auf den Geburtstag an. Die Möhnen kochen und backen fürs Buffet alles selbst, die Bühne überlassen sie Gästen wie den akrobatischen Magic Dancers, den Berkumer Dorfmusikanten oder "Ene Immi us Kölle".

Am Nachmittag herrschte in allen Sälen ausgelassene Stimmung, auch bei den Seerosen im Schützenhaus in VILLIPROTT. Christa Kühlwetter ging hier in die Bütt, und brach eine Lanze für üppige Weiblichkeit. "Mollig ist herrlich, mollig ist schön", fielen die jecken Wiever immer wieder mit ein.

Frisch geschlüpft präsentierten sich die kfd-Frauen bei der Sitzung im Hotel Görres in VILLIP. Zwei Küken vom Biohof und zwei aus der Legebatterie philosophierten darüber, wer wohl das bessere Leben hat. Und dann ist da auch noch die Sache mit den Hühnern und dem Hahn zu klären: Nicht umsonst hieß der Sketch "Aufklärung". Acht Damen gestalteten das Programm komplett; Helene Vershoven war zum 40. Mal dabei.

Nur in NIEDERBACHEM war die Stimmung ein wenig getrübt, denn das neue Konzept Party statt Weibersitzung ging nicht wie erhofft auf: zu wenig Besucher im Henseler Hof. "Viele haben sich gewünscht, mit den Männern gemeinsam zu feiern, aber das hat nicht funktioniert", sagte Pressewart Hermann Esser. Bei der Party in Rot-Gold wird der Saal am Samstag aber wieder rappelvoll.