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Mondorfer Zug: Clowns und eine Burg auf Rädern

Mondorfer Zug : Clowns und eine Burg auf Rädern

Mondorf hatte eine Burg? Auf jeden Fall so etwas in der Art. An ein seit vielen Jahrhunderten längst verschwundenes Bauwerk nahe der Siegmündung erinnerte der Bürgerverein Mondorf beim Rosenmontagszug mit einer ganz eigenen Variante: Die Schanze "Pfaffenmütze" auf der Rheininsel "Kemper Werth" hatte die Mannen um Geschäftsführer Peter Müller zum Bau einer rollenden Trutzburg inspiriert.

Um die scharrten sich gestern jede Menger edler Burgfräulein und aufrechter "Ritter von de Schanze-Spitz". Die mittelalterliche Abordnung des Bürgervereins war aber nur eine von vielen ausgefallenen Kostümideen und aufwendigen Wagen im bunten Zugtreiben.

Schlag 13 Uhr ging es los gestern in Mondorf und angesichts eisiger Temperaturen hatten sich Tausende Jecken, die entlang der Zugstrecke warteten, bereits ordentlich warm gefeiert. An vorderster Front stand dabei das Rheidter Dreigestirn, das seine Zelte an der Langgasse aufgeschlagen hatte, und sehnsüchtig dem närrischen Lindwurm entgegenfieberte. Der kam dann auch mit Macht in Gestalt einer waschechten Hunnenhorde vorneweg, den "Bonner Löwen".

Den wilden Kriegern und ihren ebenfalls wehrhaft wirkenden Gespielinnen folgten gleich die nächsten illusteren Gesellen: Ein ganzes Segelschiff voller beutegieriger Piraten: Doch, Gott sei Dank brauchten sich die Narren nicht zu sorgen: die Freibeuter der 1. Mondorfer Karnevalsgesellschaft Blau Weiß zeigten sich von ihrer spendablen Seite und ließen es Kamelle nur so regnen.

Gesehen haben musste man neben den wandelnden "Mondopoly"-Karten, die sich die Freunde der Rhönstraße auf den Leib haben schneidern lassen, vor allem die komplette Schafherde, die sich in den Zug eingereiht hatte. Dabei handelte es sich um einen Freundeskreis von Beate Eisenberg, die "Shaun das Schaf" gleich dutzendfach geclont hatte.

Auch ein Hingucker: Ein fideles Trio setzte sich als Werke alter Meister in Szene: Bilderrahmen um den Kopf gehalten, Perücke und Schminke ins Gesicht, fertig waren die Selbstbildnisse von Rembrandt, van Gogh und die Mona Lisa. Auf die Idee muss man erst einmal kommen.