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Das Phantom taucht ab im "Operathaus"

Das Phantom taucht ab im "Operathaus"

Der Phantom-Bürgermeister kämpfte an vorderster Front. Doch weder Wortgewalt noch schlagkräftige Argumente entwickelten die nötige Durchschlagskraft der Paragrafenreiter. Die im Rathausmuff gefangenen Sesselpupser gaben am Ende nach.

Sank Augustin. Der Amtsschimmel wieherte kräftig, der Chor der Pleitegeier krächzte redlich, und der Phantom-Bürgermeister kämpfte an vorderster Front. Doch weder Wortgewalt noch schlagkräftige Argumente entwickelten die nötige Durchschlagskraft der Paragrafenreiter.

Die im Rathausmuff gefangenen Sesselpupser gaben am Ende nach. Nicht aber der Chef. Seit Freitag ist es amtlich: Die Augustiner Narren regieren bis Aschermittwoch das Rathaus, und Bürgermeister Klaus Schumacher geistert als Phantom durch die verschlungenen Gänge des Beamtentempels.

Das ganze Augustiner "Jeschmölz", angeführt von Prinz Herbert II. und Augustina Caroline I., Mendens Tollitäten, Prinz Dietmar I. und Prinzessin Petra I., und dem Meindorfer Kinderprinzenpaar, Sven I. und Athina I., hatte sich formiert, die Karnevalsgesellschaften der Stadt bezogen vor dem Rathaus Stellung und zeigten sich sturmerprobt.

Obertintenkleckser Klaus Schumacher hatte das Metier gewechselt und lachte als Phantom im "Operathaus" Sankt Augustin mit verschiedenen Doubles munter gegen die geballte Narrenmacht an. Bei so viel Wortgewalt, Uneinsichtigkeit und Wandlungsfähigkeit musste sich die angriffslustige Narrenschar erst mal neu sortieren.

Dann aber bliesen die Tollitäten zum Sturm gegen den "Ruinenwärter" der Stadt. "Gesetzestexte, Haushaltslöcher, das ist warum wir kommen, gib uns zurück, was uns gehört, was ihr von uns genommen", forderte Prinz "Monti" mit Gebrüll. Der Konter des Phantoms haute den Prinzen von seinen "Storchenbeinen": "Als Albtraum erschein' ich Dir. Denn wer erringt die schöne Muse, der hat das Glück für lange Zeit. Drum stör mich nicht, lasst uns in Ruh'. Zum Streiten sind wir nicht bereit."

Nicht zu greifen war das Phantom, das überall zu sein schien. Doch der Prinz erholte sich von der Täuschung des "Musenküssers" und "Trümmerluis" im Geistergewand. Drei Gardisten schickte er an die Front, und der Weg war plötzlich frei. Prinz "Monti" erklomm die Leiter, doch das Phantom Schumacher bekam er nicht zu fassen.

"Bis Aschermittwoch werde ich, da spuckt ihr mir nicht rein, für Euch in diesem Operathaus ein ständig' Albtraum sein. Jetzt hab ich fertig, ziehe mich zurück, beendet ist der Klaaf. Ruft mit mir aus auf unsere Stadt, ein dreifach Augustin Alaaf", rief der "Bürgerking" ein letztes Mal von der Balustrade des Rathauses aus und entschwand in den Tiefen seiner Beamtenburg.