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Der Ranzeler Prinz Stephan I. geht baden

Der Ranzeler Prinz Stephan I. geht baden

"Rut Wiess" hatte zum Kostümschwimmen ins Lülsdorfer Bad geladen

Niederkassel. Im Karneval ist alles möglich. Die jecke Weisheit bewahrheitete sich ein Mal mehr am Dienstagnachmittag im Helmut-Loos-Bad in Niederkassel-Lülsdorf. Dorthin hatte die Stadt Niederkassel vor allem den närrischen Nachwuchs zum nicht ganz alltäglich Kostümschwimmen geladen: Närrische Badeanzüge etwa in Form ausrangierter Nachthemden und lustige T-Shirts gehörten zur Kleiderordnung.

Erlaubt war alles, was Spaß machte. Hauptsache, es färbte nicht ab, oder fusselte und verstopfte so die Filter des gerade frisch renovierten Bades. Im großen Schwimmbecken war gegen 17 Uhr kaum noch ein freier Platz zu sehen. Dicht an dicht planschten da bei Sauna ähnlichen Temperaturen große und kleine Wasserratten in ihren Kostümen. Zipfelmützen waren ebenso Bestandteil der Schwimmausrüstung, wie Opas Ringelshirt, das sich auch Bademeister Wolfgang Hoppe übergestreift hatte.

Höhepunkt des nassen Treibens: Der Auftritt von Prinz Stephan I. (Vehreschild), dem Besten, was die Karnevalsgesellschaft "Rut Wiess Ranzel" in dieser Session zu bieten hat. Ebenfalls mit im Gefolge: Sohn Nikolai, der den prinzlichen Vater als Herold unterstützt.

Stephan I., der sich ohnehin bislang als karnevalistische Stimmungskanone in Niederkassel einen Namen gemacht hatte, machte auch im proppevollen Bad seinem Ruf alle Ehre: Beim live gesungenen Prinzenlied "Mir Reissler sin närrisch" kam mächtig Bewegung ins Wasser, denn die kostümierten Badefreunde schwoften und schunkelten im Becken begeistert mit.

Doch das war noch längst nicht alles: Angesteckt von soviel Frohsinn hielt es selbst den Prinzen nicht mehr im Ornat und auf dem Trockenen. Wild entschlossen streifte Stephan I. sein närrisches Gewand ab und eilte zielstrebig auf den Drei-Meter-Turm: Zur Freude seiner jecken Untertanen ging der Prinz dann mutig mit einem Köpper - im wahrsten Sinne des Wortes - baden.