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Rathaussturm in Sankt Augustin: Die Jecken erobern das Casino Sankt Augustin

Rathaussturm in Sankt Augustin : Die Jecken erobern das Casino Sankt Augustin

Das Sankt Augustiner Rathaus ist in der Gewalt der Narren. Prinz Dieter I. und sein Gefolge überzeugen die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Klaus Schumacher mit Wortgewandtheit, Tanz und Gesang.

Die Türen und Tore waren dicht – vor allem für die Jecken im Gardelook. Denn den wollte die Verwaltungsspitze in ihrem Spielcasino absolut nicht haben. In dieses hatte die Stadt Sankt Augustin am Freitag ihr Rathaus verwandelt, verziert mit Würfeln und Spielkarten. Bürgermeister Klaus Schumacher und die Croupiers Rainer Gleß und Ali Dogan standen bereit, es zu verteidigen. Ihnen gegenüber trat das geballte Narrenvolk, bereit zum gereimten Schlagabtausch – angeführt von Prinz Dieter I.und Augustina Andrea II., dem Mendener Prinzenpaar Karsten I. und Silke I. sowie dem Kinderprinzen Jannik I.

„Wir ham' zu tun und kein Bedarf an euch als Gäste heut'. Wir spielen hier zum Wohl der Stadt – wir, die Verwaltungsleut'“, ließ Croupier Rainer Gleß die Karnevalisten gleich zu Beginn wissen. Schließlich habe die Stadt endlich eine neue Geldquelle aufgetan. Und der Bürgermeister ergänzte: „Ein Idee hier grade umgesetzt, zu lenken ab von Sorgen. Zu lenken ab von Not und Pein, das Equipment wir besorgten. Im Spielcasino Augustins ist Zocken angesagt. Und ihr mit eurem Gardelook seid heute nicht gefragt.“

Vielmehr hoffte die Verwaltungsspitze auf „reiche Leut'“, um ihnen beim Glücksspiel zum Wohle der Stadt das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das Sparen hingegen habe die Verwaltung endgültig satt. Dass dabei alles korrekt zugeht, hatte Croupier Ali Dogan als Jurist vom Casino Royal Sankt Augustin gecheckt: „Die Landesregierung ziert sich zwar, doch war sie nicht verschreckt“, so Dogan.

Ein Spielcasino in der Stadt – und die Jecken sind außen vor? Das wollte sich das Narrenvolk so gar nicht gefallen lassen. „Du willst sagen, nur für euch gilt die Belustigung dann? Dass wir hier müssen draußen steh'n – und das mit allen Mann?“, echauffierte sich Prinz Dieter I. Die Karnevalisten versuchten deshalb mit aller Vehemenz das Gebäude zu erobern, sie boten ihre Frauen als Glücksfeen an und schmetterten der Verwaltung ein Lied entgegen. Bis Jannik I. den rettenden Einfall hatte, um ins Casino zu gelangen und der Stadt sogar den Geldsegen zu sichern. „Für Unterhaltung sorgt man da. Nur dann Casinos laufen. Denn das spült Geld in deren Kass', nur so sie sich verkaufen“, sagte der Kinderprinz. Prinz Dieter I. griff die Idee schnell auf: „So bieten wir wie anderswo ein Showprogramm von Welt. Und somit wird zu jeder Zeit der Besuchsstrom hergestellt.“

Doch das mussten die Narren dem Bürgermeister und den Croupiers erst einmal beweisen. So ersangen und ertanzten sie sich mit allen Mann auf der Marktplatte den Einlass ins Casino. „Wohlan ihr Prinzen, wir sagen's zu und lassen euch jetzt ein. Der Spielsaal wird zur Partymeile. Keine Zockerhalle soll's mehr sein“, entschied Klaus Schumacher. Nachdem ausreichend Spielgeld vom ersten Stock auf die Kinder niederregnete, erklomm Sankt Augustins Prinz schließlich die Leiter in den ersten Stock und übernahm den Rathausschlüssel.