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Karneval im Rathaus Niederkassel: Dralle Resi auf Männerfang

Karneval im Rathaus Niederkassel : Dralle Resi auf Männerfang

Anders als in anderen Städten des Kreises, ging der Schlüssel in Niederkassel beim Rathauskarneval am Ende wieder an den Bürgermeister zurück – allerdings war dieser ja auch in karnevalistischer Mission als dralle Resi unterwegs.

Blau-Weiß wehten die Fähnchen im Rathaus, denn man hatte zum Scheunenfest geladen. Getreu nach dem Motto: Bäuerin sucht Mann verließ die fesche Resi (Stephan Vehreschild) ihren Bauernhof (Rathaus) mit nur einem Ziel: Sie ging auf Männerfang.

Mit großem Tamtam wurde Resi und Gefolge von Inka Bause (Miriam Richartz) im Festzelt gleich neben dem Bauernhof angekündigt, und dort hatten sich auch schon einige Kandidaten versammelt. „Wir haben hier einen besonders schweren Fall von Bäuerin sucht Mann“, begrüßte die Moderatorin die Bäuerin. „Ich habe viele Rindviecher“, stellte sich die holde Maid unter grölendem Gelächter vor. Sie könne nicht wirklich verstehen, warum sie wohl schwer vermittelbar sei. „Ich finde, auch ich habe eine gewisse Attraktivität und verdeckte Qualitäten“, bot die Bäuerin ihre positiven Seiten auf charmant schüchterne Art feil. Eines war zudem evident und wurde somit auch von Resi eingestanden: „Unsere Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Neuhöfer hat hier einfach mehr zu bieten als ich“, dabei zeigte sie auf ihren nicht vorhandenen Busen und stellte sich selbst eher als „Inklusionsfall ohne Brust“ vor die närrische Menge.

Trotz offensichtlicher Defizite gab es Bewerber und die waren mit Hofstaat bereits auf der Bühne, als die Bäuerin einmarschierte. Die Prinzen und Bauern aus Rheidt und Ranzel mussten zeigen, was sie drauf hatten. Schuhplattlern auf den Gassenhauer „In München steht ein Hofbräuhaus“, ließ die Jecken auch in der letzen Ecke des Festzeltes mitschunkeln, und die Stimmung wurde immer besser. Dennoch stellte Inka Bause fest, dass da bei allen Prinzen noch Potenzial sei. Etwas besser klappte es beim Einklopfen der Nägel oder aber dem abschließenden Halten der Maßkrüge. Auch wenn sich darin kein Bier, sondern ein limonadenartiges Getränk befand, die Tollitäten hielten durch. Der Rheidter Prinz Hans VII. und sein Bauer Willi I., sowie der Ranzeler Prinz Matthias I. und Bauer Peter I. schafften es alle, eine Liedlänge ihre Krüge hoch zu halten.

Für die Resi am Ende keine leichte Entscheidung und dann ließ sie sogar noch die Katze aus dem Sack, dass sie sich eigentlich schon im Rathaus in Rheinhold Röhren vom Rechnungsprüfungsamt verguckt habe. „Wenn der auch mit darf, nehme ich alle für eine Woche mit auf meinen Hof“, verkündete sie und macht zugleich ein verzagtes Gesicht: „Ich kann nicht auf den Hof, wenn ich die Schlüssel nicht bekomme“, haderte die stämmige Bäuerinnen mit ihrem Schicksal.

Sie wurde erlöst, bekam den Schlüssel vom Rheidter Bauern Willi I. bevor sie sich dann endlich voll und ganz dem Feuerwehrlied des Rheidter Dreigestirns widmen konnte. Viel Alkoholisches gab es, und Erinnerungsfotos wechselten außerdem die Besitzer, denn Vehreschild feierte zudem am Donnerstag seinen 57. Geburtstag. Annäherungsversuche des Ranzeler Prinzen Matthias, der ihn nur zwei Tage zuvor wegen des geplanten Baus von Sozialwohnungen in Ranzel angegangen war, wehrte er jedoch konsequent und schlagfertig ab. Während der Ranzeler Prinz eine Flasche mit den Worten überreichte „Haste Ärger mit den deinen, trink dir einen“, konterte Resi alias Vehreschild: „Ich bin da sehr konservativ und trinke mir meine Männer nicht schön.“