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Närrische Wiever in Sankt Augustins Sälen: Ein Festtag für die jecke Damenwelt

Närrische Wiever in Sankt Augustins Sälen : Ein Festtag für die jecke Damenwelt

Sie mussten draußen bleiben. Es sei denn, sie wollten die holde Weiblichkeit unterhalten oder mit Getränken versorgen. Ansonsten herrschte gestern absolutes Männerverbot in den Sälen von Sankt Augustin.

Schließlich war es der große Tag der Möhnen - und die feierten den Start in die heiße Phase der fünften Jahreszeit auf zahlreichen Sitzungen.

Menden

Ein, zwei Takte reichten meist aus - und schon sangen sie alle mit, reckten die Hände zum Himmel oder tanzten auf Tischen und Bänken: Raderdolle Weiber sorgten in der ausverkauften Aula der Gesamtschule Menden von Anfang an für reichlich Wellengang auf dem kunterbunten Närrinnenmeer. Tannenbäume ließen ihre Lichtlein im Rhythmus der Musik blinken, Maulwürfe reckten ihre Köpfe aus dem Erdreich hervor, der Paradiesvogel hakte sich bei der Fledermaus unter, und alle feierten sie gemeinsam Karneval. Die Basis für die ausgelassene Stimmung servierten einmal mehr die "Blau Wiesse Essele" aus Menden. Farblich passte das Tanzcorps der Siegburger Funken Blau-Weiß bestens ins Bild. Und für den Besuch aus der Kreisstadt ließ Sitzungspräsidentin Elisabeth Bungartz ihre Wiever dann auch ein dreimaliges Alaaf ausrufen. Denn ansonsten heißt es im Gürzenich zu Menden nur: "Mengde Ia". Das lernten auch die Stars des kölschen Karnevals schnell. Die hatten im Übrigen ein leichtes Spiel. Ob Bernd Stelter, Marc Metzger, Blom un Blömcher, Domstürmer oder Querbeat, sie alle wussten die Damen im Saal zu verzaubern.

Hangelar

Sie lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, die Damen vom Hangelarer Turnverein. Kurz vor dem jecken Jubiläum im kommenden Jahr, wenn zwei Mal elf Jahre voll sind, überraschte der Elferrat um Sitzungspräsidentin Gerda Oellers die jecke Damenwelt im ausverkauften Haus der Nachbarschaft mit einem neuen Outfit. In Rot, garniert mit Sternchen, marschierten die sportlichen Damen auf - eskortiert von den Musikern der Band "Die Barhocker". Die hatten als Eisbrecher leichtes Spiel: Sie sangen von der "Kaffeebud" - und die Möhnen im Saal ließen sofort ihren Kaffee stehen, um mitzusingen, zu schunkeln und zu tanzen. Und als es von der Kaffeebud hin zu Helene Fischers "Atemlos" ging, hielt es auch die letzte Närrin nicht mehr auf ihrem Platz. Ein paar Clowns ließen gar Seifenblasen aufsteigen. Atemlos ging es weiter durchs Programm, eine gelungene Mischung aus handgemachtem Karneval und versierten Kräften. Und als zuguterletzt die Flugplatzelfen, das Männerballett des TV Hangelar, über die Bühne schwebte, hatte die Stimmung im Saal ihren Siedepunkt definitiv erreicht.

Mülldorf

Der Schirme, die von der Decke baumelten, hätte es gar nicht bedurft. Denn wenn die Damenkarnevalsgesellschaft Sonnenschein im Gürzenich zu Mülldorf zur Weibersitzung bittet, haben Regenwolken garantiert keine Chance. Mit "Vell Sonn" im Herzen hatten die Damen um Sitzungspräsidentin Doris Hutmacher ein Programm zusammengestellt, das bei den 400 Möhnen im Saal keine Wünsche offen ließ. Das erkannte auch Sankt Augustins Prinzenpaar, Augustina Jessy I. und ihr zum Schweigen verdonnerter Prinz Basti I., das den Eisbrecher gab. Krankenschwestern, Froschköniginnen und Erdbeeren schmolzen dahin. Zeit zum Abkühlen blieb ihnen nicht. Dafür sorgten das Thorrer Schnauzerballett, Ne Kistedüvel oder die Showtanzgruppe Revolution - und immer wieder die Mülldorfer Sonnenscheine selbst. So wie Helga Busch und Brigitte Maas, die als Billa und Herrmann einen Besuch im Kurkonzert durchlebten.

Buisdorf

Anders als der Rhein kennt die Sieg keine Schäl Sick. Und so folgten gestern erneut 150 Närrinnen dem Ruf der Siegburger Damenkarnevalsgesellschaft "Fidele Deichhäuserinnen" auf die andere Siegseite ins Haus Buisdorf. Ob Siegburg oder Sankt Augustin, den jecken Wievern war es egal, sie feierten ihren großen Tag und ließen die Männer für sich singen und tanzen. Das Feiern forderten sie indes ganz für sich alleine ein. Sitzungspräsidentin Marlies Meyer und ihr Elferrat taten es ihnen gleich und holten einen Stimmungsmacher nach dem anderen auf die Bühne. Und auch die Siegburger Musketiere, die Husaren Grün-Weiß und die Prinzenpaare der Kreisstadt scheuten die andere Siegseite nicht.