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Siegessichere Karnevalisten: Erfolgreicher Rathaussturm in Hennef

Siegessichere Karnevalisten : Erfolgreicher Rathaussturm in Hennef

Zwar hatte sich Bürgermeister Klaus Pipke gut für die Rathauserstürmung am Sonntag gewappnet, aber es half alles nichts. Mit seinen Mitarbeitern bildete er eine geschlossene Verteidigungslinie auf dem Balkon des historischen Rathauses.

Als er das Spektakel auf der Frankfurter Straße erblickte, schwand allerdings seine Hoffnung: Rund 70 Hennefer Stadtsoldaten, die fünf Prinzenpaare aus Hennef sowie Karnevalsvereine, Tanzgruppen und jecke Besucher hatten sich dort versammelt. Seinen Platz wollte Pipke für diese Entourage natürlich nicht räumen.

Und so lieferten sich der Baas der Stadtsoldaten, Paul Jacobs, und Pipke einen unentwegten Schlagabtausch: Jacobs machte sich über Pipkes "schwindende Mitarbeiter" lustig und sagte: "Es gibt keine blonden Frauen mehr im Rathaus. Die haben alle Angst, weggeheiratet zu werden." Pipke konterte mit Blick auf seine Ehefrau Petra: "Die Beste steht neben mir." Auch auf die Bezeichnung als "Sesselhocker" hatte er eine selbstironische Antwort parat: "Von der Wiege bis zur Bahre Formulare, Formulare, Formulare."

Widerstand war zwecklos

Schließlich richteten die Prinzenpaare ihr Wort an den Bürgermeister. Das Kinderprinzenpaar des Sövener-Karnevals-Clubs Prinzessin Lena II. (Schöbel) und Prinz Erik I. (Triebler) freute sich über das sonnige Wetter. Ein besonderes Anliegen hatte Prinzessin Lena II.: "Ich möchte meine Großeltern grüßen, die heute leider nicht hier sein können", sagte sie. "Unsere karnevalistischen Schals haben wir von ihnen bekommen." Stolz zeigte sie den Schal, bestickt mit dem Karnevalsverein und den Namen der Kinder. "Ihr dürft hochkommen", sagte ein überzeugter Klaus Pipke.

Vom Dreigestirn Eulenberg der KG Grün-Weiß Eulenberg ergriff Jungfrau Zimboline alias Arno Zimmermann das Wort und sagte mit Blick auf das gute Wetter: "Der liebe Gott muss Hennefer sein." Das Dreigestirn hatte eine Gesangseinlage vorbereitet und präsentierte den Hennefern ihre Version des Karnevalshits "Leev Marie". Als der Hennefer Prinz Dirk I. (Busse) von der ersten Hennefer KG anschließend das Wort hatte, drohte er Pipke scherzend: "Es ist aus, Klaus." Doch zuvor gab es noch tänzerische Darbietungen. Die Tanzgruppe der Kölschen Dillendöpcher stürmte die Bühne vor dem Rathaus, woraufhin das jecke Publikum johlte. Auch die Tänze der Stadtsoldaten-Pänz sowie der Stadtsoldaten heizten den Narren ordentlich ein. Dann machten die Hennefer Stadtsoldaten kurzen Prozess und setzten den Rammbock an die Rathaustür. Sie erstürmten das Gebäude, Pipke kapitulierte.