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Jubiläumssitzung der Siegburger KG Die Tönnisberger: „Et fussich Julche“ tanzt auf dem Tisch

Jubiläumssitzung der Siegburger KG Die Tönnisberger : „Et fussich Julche“ tanzt auf dem Tisch

Die KG „Die Tönnisberger“ feiert zum 55-jährigen Bestehen ein fulminantes Comeback und ehrt Marita Köllner mit dem „Goldenen Herzen“. Und „Et fussich Julche“ bedankt sich mit einem schwungvollen Auftritt.

Es gibt nicht viele Karnevalisten, die es auch nach mehr als fünf Jahrzehnten Bühnenpräsenz schaffen, einen Saal mit nur wenigen Takten und nach 21.30 Uhr aus der gemütlichen Lethargie einer Programmpause augenblicklich in einen tobenden Kessel des Karnevals zu katapultieren. Marita Köllner kann das. Das hat die diesjährige Preisträgerin des „Goldenen Herzens“ der KG Die Tönnisberger am Samstagabend im kleinen Saal des Rhein-Sieg-Forums unbestreitbar bewiesen.

Frisch aus dem Kölner Tanzbrunnen war sie nach Siegburg gereist und fragte vor dem Auftritt noch einmal kurz: „Darf ich hier Vollgas geben?“ Durfte sie. Sekunden später stand die Grande Dame der Kölner Karnevalsunterhaltung vor den 180 kostümierten Gästen des Abends auf einem Tisch im Publikum und tat das, was sie am besten kann: einen Saal zum Tanzen, Schunkeln und Singen zu bringen.

Die KG und „Et fussich Julche“ sind nahezu zeitgleich in den Karneval gestartet

Der Saal tobte spätestens, als Prinz Clemens I. und Siegburgia Susanne I. neben Köllner auf den Tischen standen und KG-Präsident Norbert Caspar seine Narrenkappe gegen die weithin bekannte Perücke von Marita Köllner tauschen durfte, während von der Bühne eine Polonaise startete. Ein Fest für jeden Karnevalisten und auch ein Beweis, dass die Tönnisberger die diesjährige Preisträgerin mit ihrer bald 56-jährigen Bühnenerfahrung nicht treffender hätten aussuchen können. Gefeiert wurde das 55-jährige Bestehen der Karnevalsgesellschaft, die nach bald zwei Jahren Coronapause das Feiern und Organisieren nicht verlernt hatte.

Ehrung für Siggi Klein

Nachgeholt wurde zum Beginn des Abends auch die Ehrung des Musikers, Moderators und Entertainers Siggi Klein, dessen Verleihung des „Goldenen Herzens“ 2022 kurzfristig der „Bitte um freiwillige Absage“ für Karnevalsveranstaltungen zum Opfer gefallen waren. Klein, 1946 in Siegburg geboren, gründete mit 18 die Band „Big Horns“ und unterhielt die Gäste im Driescher Hof, im Siegblick, im Kaiserhof und an der einstigen Kaldauer „Sommerrodelbahn“ mit Tanzmusik. Mit Peter Diessner stand er als Duo „die 2 Globustrottler“ bundesweit in der Bütt, spielte auch als Gast in der ZDF-Krimiserie „Soko Köln“ mit und blickt auf eine lange Karriere als Musiker mit vielen prominenten Partnern und sein Prinzenamt 1994 im Porzer Dreigestirn zurück.

Weithin bekannt ist sein Engagement für soziale und karitative Zwecke, auf Benefizveranstaltungen für Spendenaktionen. Gratulation und Anerkennung dafür gab es nicht nur von den Tönnisbergern und dem Protektor des Siegburger Karnevals, Bürgermeister Stefan Rosemann, sondern auch von der zweiten Preisträgerin des Abends, Marita Köllner, die es sich nicht nehmen ließ, sich nach ihrer Auszeichnung spontan mit einem gemeinsamen Lied mit Siggi Klein beim Publikum zu bedanken.

Als „Et fussich Julche“ ist Köllner weithin bekannt geworden und hat sich mit Liedern wie „Denn mir sin kölsche Mädcher“ im Karneval verewigt. Eine Konstante ist die Kölner Karnevalistin auch bei der Förderung wohltätiger Zwecke im In- und Ausland insbesondere für benachteiligte Kinder und die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Entsprechend herzlich gratulierte das Publikum den frischgebackenen Preisträgern.