1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Veedelszöch in Niederkassel: „Et Hätz schleiht em Veedel“

Veedelszöch in Niederkassel : „Et Hätz schleiht em Veedel“

„Et Hätz schleiht em Vee­del“, heißt es doch. Die Züge in den Niederkasseler Ortsteilen Rheidt, Uckendorf und Lülsdorf demonstrierten eindrucksvoll, warum das so ist.

■ Bange Blicke richteten die Verantwortlichen beim Festkomitee Rheidter Karneval (FRK) in Richtung Himmel am Sonntagmorgen. Knapp 1000 Zugteilnehmer hatten sich aufgestellt. Doch alles gut. Pünktlich um 12.11 Uhr setzte sich dann der närrische Lindwurm unter dem Kommando von Zugleiter Helmut Esch in Bewegung. Wind und Regen hielten sich in Grenzen, das vorhergesagte Wetterchaos verschonte Rheidt.

Der Theaterverein Rheidt, er feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen, griff die 80er Jahre auf und kam in Flower-Power-Look, während sich die Knochenbrecher (KBN) als Römer und Gladiatoren präsentierten. Noch nicht genug vom Karneval schien das letztjährige Dreigestirn zu haben, denn mit Ex-Prinz, Ex-Bauer und Ex-Jungfrau zog der Verschönerungsverein Rheidt durch die Straßen.

Herrlich anzusehen waren die Akteure der Mondorfer und Rheidter Freunde (MRF). In kreativen Kostümen und mit fantastischen Tanzchoreographien sind sie seit Jahren eine Bereicherung für den Umzug. Nicht vergessen haben die Rheidter ihren Prinzen Rolf I. (Geus). Nach seiner schweren Sturzverletzung ist er zwar wieder zu Hause, kann aber nicht am Zug teilnehmen. In einigen Fenstern hingen Plakate, die dem Prinzen gute Besserung wünschten.

■ Trockenen Fußes konnten die 144 Uckendorfer Karnevalisten ihren Umzug unter dem Motto: „Uckendorf startet durch, wie in alten Zeiten“ am späten Samstagnachmittag genießen. Die Regenwolken verzogen sich pünktlich zum Start des Samstagszugs, der von der Tanzgruppe der „Uckendorfer Fünkchen“ und den Akteuren der Kindersitzung angeführt wurde. Musikalisch begleitetet von der Kapelle der Porzer Musikschule bahnt sich das bunte Schmölzje seinen Weg durch die Straßen.

Fantasievoll gekleidet war der Uckendorfer Kegelclub, dessen Mitglieder die Märchenwelt, von Schneewittchen bis Hänsel und Gretel samt Knusperhäuschen, wieder aufleben ließen. Die Gruppe „Sabrinas Kindertagespflege“ kam im Schlumpfkostüm und auch die Kita-Kids der „Wilden 13“ hatten sich schick kostümiert. Die Mädels der „Kayjass Schull“ und der Vorstand des Verschönerungsvereins, der den Zug in jedem Jahr organisiert, gingen hinter dem Prinzenwagen. Dort hatte Prinz Paul-Nicolas I. (Kitz) alle Hände voll zu tun, gemeinsam mit Adjutant Noah (Pehlke) das Wurfmaterial auf sein närrisches Volk prasseln zu lassen, denn überall erklangen die Rufe nach Kamelle und Strüßjer. Nach dem Umzug traf man sich zur „After-Zoch-Party“ in der Alten Schule.

■ Für rund 1000 Zugteilnehmer, die Wagenengel mit eingerechnet, gab Zugleiter Winfried Mäurer am Samstagnachmittag das Startzeichen zum Karnevalsumzug durch die Straßen Lülsdorfs. Es war für Mäurer ein närrisches Jubiläum, denn es war seine 33. Zugleitung.

Zuvor verdunkelte sich der Himmel aber merklich, und kurz vor dem Start schüttete es wie aus Kübeln. Zwar wurden schnell die Regencapes herausgeholt, aber nach fünf Minuten war der Spuk vorbei und der Zug, bestehend aus sechs Festwagen und vierzehn Fußgruppen, setzte sich in Bewegung. Mit dabei waren unter anderem der Bürgerverein und die Spielvereinigung Lülsdorf-Ranzel, der Junggesellenverein „Eintracht“, die Drachenritter und die „Hüpfdohlen“. Stärkste Gruppe war mit 160 Teilnehmern die KG Grün-Weiß Lülsdorf, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Zweitstärkste Gruppierung war die KG „Et jecke Jrüppche“ mit 140 und die „Dancing Diamonds“ mit 105 Teilnehmern.

Auch in diesem Jahr legten die Teilnehmer Wert auf Qualität beim Wurfmaterial. Kamelle, Popcorn, Schokoriegel und Strüßjer werfend zog der bunte Lindwurm durch die Straßen Lülsdorfs. Wer noch immer Lust auf Karneval hatte, der konnte im Anschluss zur After-Zoch-Party in die Turnhalle der katholischen Grundschule gehen.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Karnevalszug in Rheidt