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Fesche Bonbons sind keine ollen Kamelle

Fesche Bonbons sind keine ollen Kamelle

Der Wilde Westen fängt schon auf dem Stallberg an. Das zumindest versprachen die Cowboys und Indianer, die am Samstag die Straßen des Siegburger Stadtteils unsicher machten. Fürchten musste die wilden Gesellen indes niemand.

Stallberg. (otn) Der Wilde Westen fängt schon auf dem Stallberg an. Das zumindest versprachen die Cowboys und Indianer, die am Samstag die Straßen des Siegburger Stadtteils unsicher machten. Fürchten musste die wilden Gesellen indes niemand. Statt Pfeil und Bogen oder Pistolenkugeln ließen sie Kamelle durch die Lüfte fliegen.

Die Horde der Stallberger Löschgruppe der Siegburger Feuerwehr war eine von 20 Gruppen, die in einem kunterbunten Zoch formiert, jede Menge süßes Wurfmaterial unters Narrenvolk brachten. Ungezählte Jecken standen Spalier und genossen bei strahlendem Sonnenschein fantasievolle Kostümierungen, mitreißende Musik und akrobatische Einlagen der Siegburger Ehrengarde, der Husaren Grün-Weiß, der Tönnisberger oder des TSC Blau Rot.

Fotos Bilder vom Zug in StallbergVereinzelte Nebelschwaden gab es, als die Stallberger Junge und Mädche vorbeizogen. Die als Zauberer gewandete Gruppe, die seit dem ersten Zoch 1965 dabei ist, ließ es in ihrem Zauberkessel brodeln. "Mir sinn noch lang keen ahle Kamelle" versicherten die Tänzerinnen der DJK Lollipop und machten als knallig-bunte Bonbons eine sehr gute Figur.

Birlinghoven. (otn) Pünktlich zur Fußball-WM der Damen ist Krake Paul wieder auferstanden. Nicht in seinem Oberhausener Domizil. Nein, er hat sich einen Sankt Augustiner Ortsteil für seine Reinkarnation ausgesucht - und gleich eine ganze Horde Kumpels mitgebracht. Die zogen am Sonntag zusammen mit Eskimos, Robin Hood, Skifahrern und Bob, dem Baumeister durch die Birlinghovener Straßen.Bei strahlendem Sonnenschein brachten auf 15 Gruppen verteilte Karnevalisten in kreativen Kostümierungen Frohsinn, Kamelle und mitreißende Musik unter das Narrenvolk. Die Sambaläuse Rhein-Sieg an der Spitze gaben als fröhliche Piraten vor, was die Jecken am Wegesrand erwartete: Gute Stimmung und eine kunterbunte Mischung an raderdollen Gestalten.

Kaldauen. (eiu) "Kaldaue, Alaaf" hieß es am Sonntag lautstark, als sich der Karnevalszug am Mittag am Sonnenhang aufstellte und langsam Richtung Donnerschlag und Lendersbergstraße bewegte. Erst kurz nach 13 Uhr traf dann auch der Bus der Siegburger Musketiere ein, vor dem sich das Prinzenpaar der Kreisstadt samt Gefolge warm schunkelte und den Karnevalszug euphorisch begrüßte.Insgesamt 281 Zugteilnehmer und neun Mottowagen hatten sich in den jecken Zoch eingereiht, der sich durch die Kaldauer Straßen schlängelte. Wieder einmal gab es etliche Gruppen, die natürlich das Siegburger Zeitgeschehen reflektierten. So kam die katholische Jugend Kaldauen in Mönchskutten daher und verabschiedete sich mit den Worten "Bye Bye my Mönch" in Anlehnung an den Bläck Fööss-Klassiker "Bye Bye my love" von der Abtei auf dem Michaelsberg.

Elegant sahen die Jungs der Gruppe "Hutzelzwerge" aus, die als Piloten, denen "nichts verboten ist", im Zug eine gute Figur machten. Allerdings prangte auch das Schild "Pilot reimt sich auf Nachtflugverbot" an ihrem Wagen, eine Anspielung auf die durch Fluglärm oftmals gebeutelten Kaldauer. Für den Farbklecks sorgte der Kindergarten "Murkel". Als kunterbunte Narren verkleidet war die Gruppe mit 40 Teilnehmern eine der größten des Zuges. Für den Kaldauer Kindergarten war eines am Sonntag eh schon klar: Murkelkinder sind die Prinzenpaare der Zukunft.

Söven. (eiu) Mit etwas Verspätung setzte sich am Sonntag um kurz vor 15 Uhr auch der Sövener Karnevalszug in Bewegung. Frenetisch bejubelten die zahlreichen Jecken, die entlang der Straßen feierten, ihren Zug. Getreu ihrem Namen kamen die Jecken der Elterninitiative der Kindertagesstätte "Karotte" als quietschoranges Möhrengemüse daher und waren aufgrund des Farbtupfers eine der auffälligsten Fußgruppen im Zug.Dass in Söven die "Naaksühle" am liebsten Charleston tanzen, hatte der Damenelferrat bereits mit seinen Einlagen während der Sövener Weibersitzung am Freitag unter Beweis gestellt. In Kostümen im Stil der 20er Jahre waren die "Naaksühle" mit ihrem Mottowagen ein Augenschmaus.

Spontane Tanzeinlagen gab es während des Zuges von den Bockerother Sternschnuppen. Auf dem Wagen des Sövener Karnevals Clubs jubelte das Hennefer Prinzenpaar Jörg II. und Agnes I. der Menge zu. Die Stars waren aber in Söven die Kindertollitäten auf ihrem Prunkwagen. Prinz Cedric I. und Prinzessin Lea II. hatten ihrem närrischen Volk "Kamelle wie beim Rusenmondachszoch in Kölle" versprochen - und Wort gehalten.

Bröl. (eiu) Der gestrige Nachmittag gehörte in Bröl den Narren. So waren im Zug natürlich die Farben Rot und Weiß der Bröler Karnevalsgesellschaft die alles beherrschenden Farben. Ausgelassen, geradezu außer Rand und Band, feierten die Bröler ihr Prinzenpaar Dagmar I. und Guido I, das als Dankeschön Kamelle, Strüßjer und Bälle auf die Narrenschar regnen ließ.Unter dem Motto "Clowns künne immer" bevölkerte die KG "De Muuzeböggele" aus dem benachbarten Happerschoß als farbenfrohe Spaßmacher-Truppe den Bröler Zug. Unter den Fußgruppen war aber auch eine dabei, die so etwas wie der "Grüne Punkt" des Bröler Zuges war.

Als "Narrengarten" in grasgrünen Kostümen ließ es sich der Kegelclub Dame und Bauer gut gehen. Allerdings hatte die Garten-Verkleidung auch so ihre Nachteile. "Jeder will uns gießen", sagte einer der Kegler und lachte. Als der Zug einmal die Runde durch Bröl gemacht hatte, war für die Jecken noch lange nicht Schluss. Ausgelassen feierten sie auf den Straßen weiter und hatten reichlich Spaß an der Freud.