1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Weibersitzung der Augustiner Verwaltung: Flaschengeist hilft bei Suche nach neuen Bürgermeister für Sankt Augustin

Weibersitzung der Augustiner Verwaltung : Flaschengeist hilft bei Suche nach neuen Bürgermeister für Sankt Augustin

Die Sankt Augustiner Stadtverwaltung entführt die Mitarbeiter bei der Weiberfastnachtssitzung im Ratssaal auf eine Reise in 1001 Nacht. Pünktlich um 11.11 Uhr ließ der Elferrat den närrischen Orientexpress im Ratssaal starten.

Auf den Mitarbeitern der Verwaltung lastet in diesem Jahr eine Qual – es ist wieder ein Jahr mit Kommunalwahl. „Ausgesucht haben wir uns das nicht“, beteuerte Brigitte Kelnhofer als Elferratsvorsitzende der Weiberfastnachtssitzung der Stadtverwaltung. Pünktlich um 11.11 Uhr ließ der Elferrat den närrischen Orientexpress im Ratssaal starten.

„Sankt Augustin liegt voll im Trend und fährt jetzt in den Orient“, so das Motto, zu dem sich die Dezernate und Fachbereiche als Pharaonen, Aladine, Scheichs und Flaschengeister und andere muntere Gestalten verkleidet hatten. Verkleidungen, die auch einem gestandenen Bauchtanz standhielten, wie Anette Warmons als professionelle Bauchtänzerin auf der Bühne bewies: Spontan motivierte sie den CDU-Fraktionsvorsitzenden Georg Schell und den SPD-Fraktionsvorsitzenden Marc Knülle zum Mittanzen – mitsamt allerlei sportiver Verrenkungen. Applaus gab es auch vom Elfferrat, dessen Vorsitzende nach der Tanzeinlage an das Wahljahr erinnerte und fragte: „Wer wird denn nun nächster Bürgermeister? Im Orient fragt man dazu die Geister.“

Gesagt, getan: Als kleiner Muck mit einer goldenen Wunderlampe nahm der Beigeordnete Ali Dogan auf einem fliegenden Teppich Platz und lockte eine bezaubernde Dschinni (Nicole Schumacher) herbei, um sich die freien Wünsche erfüllen zu lassen. Erster Wunsch: Mitarbeiter, die mit Liebe und glücklich, motiviert und ausschließlich gut gelaunt zur Arbeit in der Verwaltung kommen – die Dschinni winkte ab: Das sei utopisch. Zweiter Wunsch: Ein neuer Scheich müsse her, den Oasenrat zu leiten und die Sandwüste zu verwalten, aber intelligent und gutaussehend müsse er sein. „Na und, gibt es da keinen?“, hinterfragte der Flaschengeist. „Doch, das würde auch alles auf mich zutreffen“, konterte der kleine Muck. „Aber ich will nicht.“

Die Dschinni ließ sich nicht lumpen und holte aus dem Universum zwei der bekanntesten Führungskräfte herbei: den Star Wars-Bösewicht Darth Vader (der Technische Beigeordnete Rainer Gleß) und den wohlgesonnenen Jedi-Meister Yoda (Bürgermeister Klaus Schumacher). Muck, Vader und Yoda lieferten sich sogleich ein Rededuell, wer denn der bessere Bürgermeister wäre. „Viel Schmerz erfahren du wirst“, warnte Meister Yoda seinen Kontrahenten Darth Vader, der entgegnete „Schmerz hält die Verwaltung am Laufen“ und brachte den Saal damit zum Johlen.

Die Dschinni zog die Reißleine – eine gut gelaunte Verwaltung, die jeden Tag gern zur Arbeit komme, sei als Wunsch dann doch nicht so schwer, sagte sie. Und angesichts der mit Kreativität und Herzblut gefüllten Beiträge der Mitarbeiter zur Weiberfastnachtssitzung wollte man das sofort glauben: Vom gestandenen Männerballet über raffinierter Pantomime bis zum ABBA-Revival mit eigenen Texten auf die Stadtverwaltung war es die wohl humorvollste und heiterste Sitzung, die man im großen Ratssaal in diesem Jahr erleben durfte.