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Empfang im Siegburger Kreishaus: Gipfeltreffen der jecken Regenten in Siegburg

Empfang im Siegburger Kreishaus : Gipfeltreffen der jecken Regenten in Siegburg

Fast 100 Tollitäten samt Gefolge aus dem ganzen Rhein-Sieg Kreis gaben sich beim traditionellen Prinzenempfang im Kreishaus die Ehre. Unter dem Motto "Links und rechts des Rheins - alles eins" stand der ganz im Zeichen des 50. Kreisgeburtstages.

Hände schütteln, Orden übergeben und umhängen lassen, Bützje abstauben und verteilen. Landrat Sebastian Schuster und seine Frau Margret waren am Mittwoch wie schon in den vergangenen Jahren im Dauerstress, um alle Prinzenpaare, Dreigestirne und einzelne Tollitäten aus der gesamten Region zum diesjährigen Prinzenempfang im Kreishaus mit einem „schön, dass Ihr da seid“, persönlich zu begrüßen. Schon seit 1977 findet der Aufmarsch statt und ist in seiner Art der größte im gesamten Rheinland. Angekündigt wurden die Besucher von Protokollchef Hans Hermann Klein.

Neben den jecken Regenten reihten sich auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Bürgermeister aus den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie weitere Ehrengäste in die lange Warteschlange ein. Erstmals war eine Abordnung aus dem partnerschaftlich verbundenen Kreis Bołeslawiec (Bunzlau) in Polen angereist. Dessen Landrat Tomas Gabrysiak ist seit dem vergangenen Herbst im Amt. Er nutzt die Karnevalstage für seinen Antrittsbesuch bei seinem Kollegen Sebastian Schuster. „Ich bin beeindruckt, wie offen und bunt die Welt hier ist, so etwas gibt es in Polen nicht“, schwärmte Gabrysiak in Anbetracht der vielen bunt Kostümierten. Er werde seinen Landsleuten Siegburg statt Rio empfehlen, denn in Siegburg gehe es genau so heiß her, sei aber näher gelegen, versprach er.

Goldene 50 auf dem Kopf

„Links und rechts des Rheins – alles eins“, hatte der Kreis seinen Empfang überschrieben. Mit Blick auf das goldene Kreisjubiläum, denn der Rhein-Sieg-Kreis feiert am 1. August seinen 50. Geburtstag. Dem trug Schusters Stellvertreterin, Kreiskämmerin Svenja Udelhoven, mit einer goldenen 50 auf ihrem Kopf Rechnung. Und die trug sie auch aus persönlichen Gründen: Udelhoven ist ebenfalls „Baujahr 1969“, feiert aber bereits im März Geburtstag. Sie traf sogar auf ein Double: Königswinterers Bürgermeister Peter Wirtz stellte sich als „Kreisqueendirektorin“ vor. Er sah ihr zwar nur mit viel Fantasie ähnlich, dafür aber brüllend komisch aus.

Planungsdezernent Michael Jaeger, seit Jahren Fan schräger Outfits, hatte sich „im Anzeichen aufkommenden Selbstzweifels“ als „Testbild“ verkleidet um herauszufinden, „wie der Ruhestand ist, wenn ich in einem Jahr pensioniert werde.“ Sozialdezernent „Kreis-Operateur“ Dieter „Jupp“ Schmitz verkündete als Arzt verkleidet auf einem Plakat Operationen und Eingriffe am Patient Rhein-Sieg-Kreis in den letzten 50 Jahren. Unter anderem die „Implantation Wissensmanagement“ oder „Transplantation Sozialplanung“.

Elf Uhr elf schaffte Hans-Peter Hohn aus dem Referat Wirtschaftsförderung des Kreises nicht ganz, das Programm startete mit ein wenig Verzögerung. Dann dauerte es aber nur wenige Minuten, bis die jecke Menge im Sitzungssaal schunkelte, sang und tanzte. Die passenden Töne lieferte die Band „SchmitzMarie“. Bei Kölsch und „Ähzezupp“ stärkte man sich immer wieder zwischendurch oder machte einen Abstecher zu den einzelnen Fraktionen der im Kreistag vertretenen Parteien, die ebenfalls in ihren Räumen kräftig feierten.