1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Husaren Grün-Weiss und Hennefer Karnevals-Gesellschaft: Jecken aus Hennef und Siegburg feiern auf Sitzungen

Husaren Grün-Weiss und Hennefer Karnevals-Gesellschaft : Jecken aus Hennef und Siegburg feiern auf Sitzungen

Die Erste Hennefer Karnevals-Gesellschaft von 1902 hat ihre Kostümsitzung zelebriert. „Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ erklang am Wochenende auch bei der Prunksitzung der Siegburger Husaren Grün-Weiss.

Der Weihnachtsbaum ist Geschichte, Neujahr gefeiert, die Tage des ersten Monats im Jahr 2020 sind gezählt – und endlich freie Bahn für den Fastelovend. Das Wochenende gehörte an Rhein und Sieg dem Sitzungskarneval.

Die 13-köpfige Bonner Brasspop-Band Querbeat („Tschingerassabum“), die Kölschrocker Kasalla („Stadt mit K“) und die Domstürmer („Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“) hatten am Freitag für eine ausverkaufte Halle Meiersheide gesorgt. Seit April 2019 bereits gab es keine Karten mehr. Diese und noch etliche weitere Akteure ansagen zu dürfen, freute Präsident Frank Kasolowsky von der Ersten Hennefer Karnevals-Gesellschaft von 1902 sichtlich.

Großes karnevalistisches Kino bot sich bereits zu Beginn mit dem Einmarsch der befreundeten Gesellschaften und des Hennefer Prinzenpaares in Begleitung der Kölner Ehrengarde, die allesamt auf der Bühne ein amüsant buntes Bild abgaben. Der Geistinger Präsident Christoph Morell lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Hennefer Gesellschaften. Kasolowsky nahm mit Stephan Decka und Matthias Kipping zwei neue Elferratsmitglieder auf und ehrte in einer Ansprache die neuen Senatoren Martin Herkt und Hans Peter Richter. Herkt ist seit 2016 als Beigeordneter der Stadt Hennef für die Bereiche Kinder, Jugend, Familie, Soziales, Kultur und Sport zuständig, was ihm im Karneval den Titel „Brauchtumsdezernent“ einbrachte.

Sounderlebnis der Extraklasse

Als gegen 19 Uhr die erste Bandformation die Bühne betrat, waren die meisten Gäste bereits seit annähernd drei Stunden vor Ort und gut unterhalten. Vom Team der Cocktailbar M & M Moving Cocktails & Eventservice, das seit Jahren auf der Kostümsitzung den Ausschank tätigt, waren sie bestens versorgt. Querbeat auf der Bühne mit seinen vielen Blechbläsern war ein Sounderlebnis der Extraklasse.

Büttenrednerin „Frau Kühne“ sorgte mit ihren Kalauern für Lacher. Mit Blick auf die Klimadebatte sagte sie: „Ich lass jetzt mal vier Wochen das Auto stehen. Die Idee dazu kam aus Flensburg ...“ Volker Weininger stand mit immer vollem Kölschglas als „Der Sitzungspräsident“ auf der Bühne. Für Tusch und Tanzmusik sorgte das Orchester Sepp Dietrich. Die Kölner Tanzgruppen Höppemötzjer und Fidele Sandhasen brachten Tanzakrobatik der Spitzenklasse auf die Bühne. Die fünf singenden Frauen der Funky Marys durchbrachen die von Männern dominierte Bandlandschaft.

Bevor das fünfstündige Karnevalsspektakel ohne Pause in eine After-Show-Party mündete, durfte die Erste Hennefer KG mit ihren ausgelassen feiernden Gästen den Hauptact des Abends auf der Bühne begrüßen. Die Band Cat Ballou („Et jitt kei Wood“) rockte eine perfekte Show. Zum Finale tanzten die Herren der KG und das Prinzenpaar ausgelassen mit.

Feststimmung zeigte sich am Samstag in der Rhein-Sieg-Halle bereits beim Einzug der Husaren Grün-Weiss, die zusammen mit dem Kinderprinzenpaar der Stadt Siegburg durch den Saal auf die Bühne marschierten.

Einen Leckerbissen für Freunde des karnevalistischen Tanzes boten das Kinderprinzenpaar und die Mini-Husarenshow, die erstmals live vom Musikzug der Husaren begleitet wurde. Präsident Karl-Heinz Boß leitete die Sitzung. Mit von der Partie war das Siegburger Prinzenpaar. Das diesjährige Sessionsmotto und den Orden hatten die Husaren ihrem Nachwuchs gewidmet. Es lautet: „Unsere Kinder sind famos, aus klein wird bald ganz groß. Gemeinsam sind wir wunderbar, eine große bunte Husarenschar!“

Musikalisch gab die Sitzungskapelle Martin Collas bei der Spaß- und Stimmungssitzung der Husaren den Takt an. Die Siegburger Husaren existieren bereits seit 1952. Heute zählt die Gesellschaft 211 Mitglieder, darunter 18 Kinder.

Musikalische Höhepunkte

Dieter Röder brachte als De Knallkopp mit ernster Miene den Saal zum Lachen. Die Band Kölsch Fraktion („Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“) ließ die Jecken Schunkeln. Fritz Schopps, bekannt als „Et Rumpelstilzje“, verkörperte die Kölner Bütt. Schopps ist Träger des Ehrentitels „Magister linguae et humoris Coloniensis“ (“Meister der kölschen Sprache und des kölschen Humors“). Musikalische Höhepunkte boten die fünfköpfige Bandformation Lupo („För die Liebe nit“) und die Brassband Druckluft. Die Blechbläser brachten den Saal in ihren knallbunten Anzügen zum Kochen. Sensationell waren auch die drei Damen der Truppe.

Die Fauth Dance Company, gegründet 1963 von Inge Fauth, bot eine Tanzshow der Extraklasse. In weiß-roten Pettycoats sorgte das 14-köpfige Fräuleinwunder für Schwung. Linus – bekannt durch seine legendäre Talentprobe am Tanzbrunnen in Köln – zeigte seine One-Man-Show mit einem Potpourri von Karnevalshits.

Gegen 23 Uhr stürmten die Husaren mit ihrer Husarenshow die Bühne. 30 Euro pro Karte, die je einen Euro Zuggroschen enthielt, waren für die Gäste gut investiertes Geld. Die Rhein-Sieg-Halle bot einen würdigen Rahmen für das karnevalistische Treiben.