Jugend-Karneval in Hennef : Mehr als 500 Jugendliche feiern in der Mehrzweckhalle Meiersheide Karneval

Ein neues Konzept der Stadt sollte die Hennefer Jugendparty unvergesslich machen. Und der Versuch gelang.

Vor der Corona-Zeit wurde für die Hennefer Jugendlichen viele Jahre lang an Weiberfastnacht eine Party auf dem Marktplatz angeboten, auf dem sie ab Mittag einige Stunden feiern konnten. Im ersten Jahr nach der Pandemie setzt die Stadt nun ein neues Konzept um. Statt unter freiem Himmel konnten am Donnerstag mehr als 500 junge Jecke im Alter von 14 bis 18 Jahren erstmals in der Mehrzweckhalle Meiersheide ihrer Feierlaune freien Lauf lassen.

Dafür richtete die Stadt sogar einen kostenlosen Shuttlebus-Service ein, der die Jugendlichen ab 11.20 Uhr vom Schulzentrum an der Fritz-Jacobi-Straße zur Mehrzweckhalle brachte. Ab 16.30 Uhr, als sich die Party langsam dem Ende näherte, beförderten die Busse die zahlreichen Gäste zum Hennefer Bahnhof. Zudem hatte die Stadt für die noch jüngeren Jecken im Alter von sechs bis 13 Jahren im Jugendzentrum „Key“ an der Frankfurter Straße eine Karnevalsparty organisiert. So konnten auch sie von 11.30 bis 17 Uhr zu Karnevalsmusik und Snacks tüchtig feiern.

Die Stadt hatte Vorbereitungen getroffen

Gähnende Leere herrschte gegen Mittag auf dem Hennefer Marktplatz. Nur ein paar Polizisten und Mitarbeiter des Hennefer Ordnungsamtes schauten, ob sich vielleicht dort doch Jugendliche treffen, die vom neuen Veranstaltungsort der städtischen Weiberfastnacht-Party noch nichts wussten. Da das Jugendamt aber bereits vor Wochen begonnen hatte, vor allem über die sozialen Medien, aber auch mittels Verteilung von Flyern über den neuen Veranstaltungsort zu informieren, war die Schlange der kostümierten Jugendlichen vor dem Eingang der Mehrzweckhalle auch entsprechend lang. Ab 12 Uhr wurden sie schließlich in die Mehrzweckhalle gelassen, mussten aber vorher eine Einlasskontrolle passieren, bei der Mitarbeiter des Jugendhilfeträgers „Stabil“ genau hinschauten.

Einige der jungen Gäste mussten ihre Taschen öffnen, denn schließlich war es eine Jugendschutz-Party, bei der es keinerlei Alkohol gab und somit galt es zu verhindern, dass alkoholische Getränke, aber auch gefährliche Gegenstände in den Saal geschmuggelt werden. Zahlreiche Polizisten, Malteser-Sanitäter sowie rund 20 Mitarbeiter des Ordnungs-und Jugendamtes waren im Einsatz, um einen friedlichen Partyverlauf zu gewährleisten. DJ Meyer heizte den Gästen bis 17 Uhr mit heißer Dancefloor-Musik ordentlich ein.

Ein neues Konzept als „Versuchsballon“

„Dieses neue Konzept ist ein Versuchsballon“, sagte Miriam Overath, Leiterin des Hennefer Jugendamtes. „Wir wollen damit zeigen, dass solch eine Party auch ohne Alkohol funktioniert“, so Overath. Bei den jugendlichen Gästen kam die Party jedenfalls gut an. Schließlich war der Eintritt frei und obendrein konnte jeder insgesamt drei kostenlose, alkoholfreie Cocktails genießen. „Ich habe eigentlich lieber auf dem Marktplatz gefeiert“, sagte die 13-jährige Dana Wiens aus Ruppichteroth, bevor sie die Halle betrat. Später schien aber auch Dana von dem neuen Konzept überzeugt zu sein und tanzte ausgelassen mit ihrer Freundin Chiara Floris.