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Rosenmontagszug in Mondorf: „Mondorf schabdischlieb“

Rosenmontagszug in Mondorf : „Mondorf schabdischlieb“

Zug-leiter Matthias Dathe hatte nie den Gedanken gehabt, den Mondorfer Zug am Rosenmontag abzusagen. „Mit so ein bisschen Wind kommen wir klar“, hatte er vorher gesagt – und er behielt recht. Eine Stunde, bevor sich der Lindwurm in der Pastor-Breuer-Straße in Bewegung setzte – quasi von hinten nach vorne an den wartenden Gruppen vorbei – brach die Sonne durch.

Auch wenn sich die Tanzgruppe der 1. Mondorfer Tanzgarde doch noch ihre Plastikumhänge um die blau-weißen Tanzkostüme zog: Es blieb mehr oder weniger beständig.

Die gelegentlichen Windböen sorgten höchsten dafür, dass der eine oder andere Jeck mit seiner Kopfbedeckung kämpfen musste. Auch die vielen Schaulustigen im Ortszentrum waren bester Laune und harrten der Kamelle, die es von den Wagen und Fußgruppen regnete.

Das Motto des Zuges: „Mondorf schabdischlieb“ dürfte so manchem der Jecken aus dem Herzen gesprochen haben, denn sie feierten und schunkelten gemeinsam am Straßenrand. 455 Zugteilnehmer, darunter viele Mondorfer Freundeskreise, feierten ihren Rosenmontag so wie immer – in bester Laune und mit geölten Kehlen und viel Sangesfreude.

„Dorfsheriff“ Klaus Glasner war zufrieden. „Bisher nur Kleinigkeiten, die alle mit einem klärenden Gespräch bereinigt werden konnten“, gab er dem GA einen Zwischenstand über die Lage im südlichen Stadtteil Niederkassels. Unterwegs war er gemeinsam mit seinem Sohn Kevin und musste vor allem seine kleinen Handschellen-Pins anstecken und Bützchen verteilen.

Die meisten Gruppen im Mondorfer Zoch blicken schon auf eine lange Tradition zurück: So, wie die Mondorfer Freundinnen Carmen, Maria und Waltraud, die als Eisköniginnen in wunderbar funkelnden Kostümen mitgingen.

Den ausladenden Reif am unteren Rocksaum haben sie mit Leerrohren aus dem Baumarkt gefertigt, die Eiszapfen als Kopfbedeckung aus Styropor gefertigt. Der Mondorfer Bürgerverein hatte die Cäcilie nachgebaut in Erinnerung an die einstige Mondorfer Personenfähre, die es schon lange Zeit nicht mehr gibt. „Cäzillisch fuhr uns hin und her, wat wor dat für en schöne Fähr“, erinnerten sie an die gute alte Zeit.

Eine feste Institution ist auch Agathe Florin mit ihrem Freundeskreis, der in diesem Jahr als Mondorfer Hexenkessel zum 45. Mal mitging. „Ich bin auch im richtigen Leben eine Hexe und hätte mich eigentlich gar nicht verkleiden müssen“, meinte die 80-Jährige lachend.

Große und kleine Zootiere machten das bunte Narrenbild an diesem Nachmittag komplett, und den Abschluss des Zochs bildeten wie in jedem Jahr die Männer des Städtischen Bauhofs, deren Wagen eigentlich als siebter Großwagen für saubere Straßen sorgte. Mit insgesamt 13 Mann waren sie zunächst in Mondorf im Einsatz, um danach den Zugweg in Niederkassel-Ort zu reinigen.