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Zug durch Mondorf: Ordentlich Kamelle und Luftballons

Zug durch Mondorf : Ordentlich Kamelle und Luftballons

Hunderte Jecken ziehen vier Stunden durch Mondorf und bringen Farbe in die Straßen.

Et hät so schön sein könne! Die Sonne schien, ein Lüftchen sorgte für Bewegung unter den Luftballons und den Jecken, alles war perfekt bis zu dem Zeitpunkt, als Zugleiter Mathias Dathe das Kommando gab: „Et jeht loos“. Der Wagen des Zugleiters mit Michael Piel am Steuer fuhr los und nach wenigen Metern fielen die ersten Tropfen, Sturm kam auf und es war schlagartig vorbei mit der Herrlichkeit. Wo noch Minuten vorher die prächtigen Kostüme der Jecken in der Sonne funkelten, wurden jetzt die Plastikplanen und Regenüberzüge herausgezerrt, um Schlimmeres zu verhindern. Rund 20 Minuten mussten die Jecken dem unwirtlichen Wetter trotzen. Viele waren bestens vorbereitet, andere ließen sich die Laune ohnehin nicht verderben.

Froh waren die Organisatoren, dass der Zoch am Montag überhaupt gehen konnte. „Wir haben so gegen 8.30 Uhr grünes Licht vom Ordnungsamt bekommen“, sagt der Pressesprecher des Ortsrings Peter Müller. Er stürzte sich postwendend in die Vorbereitungen damit dat Trömmelche jeehen und die Kamelle fliegen konnten. Allein elf Paletten Wurfmaterial gab es für die Zugteilnehmer vorab vom Ortsring. „Das ist die Grundausstattung im Wert von 8000 bis 9000 Euro, die wir an die teilnehmenden Vereine verteilen“, sagt Müller. Trotz der gründlichen Dusche, die Jecken waren in Stimmung und marschierten wie gewohnt vier Stunden durch den Ort.

Damit auch die Zugteilnehmer wussten, wie bunt und einfallsreich der Zoch war, marschierten die 20 Gruppen und neun Großwagen mit insgesamt 374 Jecken von hinten nach vorne. Als fleißige Handwerker wies der Bürgerverein Mondorf auf den Ständebaum hin, der im vergangenen Jahr endlich aufgestellt wurde. Besonders farbenfroh reisten die Rheidter und Mondorfer Freunde an.

Mit prächtigen Kostümen und unzähligen bunten Luftballons waren sie als „Burning Rheed“ unterwegs. Die Bergheimer Mädels aus dem Nachbarort waren als Vogelscheuchen angereist und sie feierten, dass sie zum 40. Mal in Mondorf dabei sind.

Feuer und Flamme für sich selbst waren die katholischen Frauen, die seit November 2018 ein Jahr lang ihr hundertjähriges Bestehen feiern. Die evangelische Kirchengemeinde präsentierte ein buntes Bild von einer Welt mit vielen Fahnen aus allen Kontinenten. Trotz der Dusche konnten die Jecken mit vollen Kamelle-Tüten nach Hause gehen oder weiter feiern.