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Prickelnde Premiere für das Rheidter Dreigestirn

Prickelnde Premiere für das Rheidter Dreigestirn

Prinz Walter, Jungfrau Frani und Bauer Stolly führen die Jecken durch die Session - Närrisches Festkomitee läutet mit 240 Jecken und flotter Musik die fünfte Jahreszeit ein

Niederkassel. "Dat ist doch alles nit normal", hieß am Samstagabend das Motto der Sessionseröffnungsball des Festkomitees Rheidter Karneval.

Und tatsächlich: Im Saal der Gaststätte zur Linde am Rheidter Marktplatz wurde den Jecken eine faustdicke Überraschung zuteil. Zum ersten Mal in der Rheidter Karnevalsgeschichte gibt es in der Session 2006/2007 ein Dreigestirn.

"Die Vereine wollten etwas anderes ausprobieren", erklärt Komiteevorsitzender Hans Klein die Revolution. "Bisher hatten wir immer einen Prinz, seinen Adjutanten und das Gefolge. So waren zehn bis zwölf Personen beschäftigt." Jetzt gibt es neben dem Gefolge und Prinz auch noch Bauer und Jungfrau.

Das Gefolge kommt vom Verein, der auch das Dreigestirn stellt: das Tanz- und Musikcorps "De Pänz vun dr' Laach." Nach der fast schon revolutionären Nachricht wollten rund 240 Rheidter Närrinnen und Narren im Saal der Gaststätte "Zur Linde" nun endlich wissen, wer sie denn in der endlich begonnenen Session regiert.

Prinz Walter Reggio, Vorsitzender und Gründer der "Laacher Pänz", führt das Dreigestirn an und wird begleitet von ihrer Lieblichkeit Jungfrau Franzi (Engels). Bauer Stolly (Ralf Stolzenberg) komplettiert das närrische Trio.

Alle drei stellten sich am Samstagabend erst einmal in Zivil vor. Während der Spielmannszug der Laacher für Stimmung und das Tanzcorps für Wirbel sorgte, kleideten sich die Honoratioren in ihr festliches Ornat. Dann konnte der stellvertretende Niederkasseler Bürgermeister Marcus Kitz die Proklamation vornehmen.

Danach gab es noch viel Stimmung und Musik vom "Captain Moonlight Duo" und fast meinte man, der legendäre Willi Millowitsch sei extra zu Karneval wieder nach Rheidt gekommen. Mit seinem Auftritt "Ich bin ne kölsche Jung" schafft es Oliver Hoff, den großen Kölner zum Verwechseln ähnlich, zum Leben zu erwecken. "Das ist hier keine Sitzung", erklärte Komitee-Chef Hans Klein noch einmal. "Im Mittelpunkt steht die Proklamation und drum herum das karnevalistisches Programm."

Augenscheinlich waren alle Jecken von ihren neuen Regenten angetan. Dennoch beschäftigte wohl den einen oder anderen die existenzielle Frage: Werden wir jetzt immer ein Dreigestirn haben? "Das kann sich jeder selbst aussuchen", antwortet Hans Klein. "Jeder unserer zehn Vereine darf Prinz, Bauer, Jungfrau stellen oder wie früher Prinz, Adjutant und Gefolge. Beides ist möglich."