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Duell im Nagelschlagen: So war der Rathaussturm in Siegburg

Duell im Nagelschlagen : So war der Rathaussturm in Siegburg

Die Narren übernehmen das Rathaus: Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn übergibt denTollitäten beim Rathaussturm den klammen Stadtsäckel und die Hausschlüssel.

„Das Rathaus ist doch bereits eingenommen, wir können jetzt Bier trinken gehen.“ Mit diesem Satz überraschte Prinz Michael I. (Hennecken) die zahlreichen Jecken, die am Samstagmorgen zur symbolischen Rathausstürmung auf den unteren Markt in Siegburg gekommen waren. Und tatsächlich hatte sich der Regent samt Ehefrau Siegburgia Dani I. morgens in das Verwaltungsgebäude geschlichen und das Büro von Bürgermeister Franz Huhn sowie sein Sekretariat in Beschlag genommen. Allerdings nur mit einer Ankündigung. Auf der Tür des Verwaltungschefs befestigten sie ein Schild mit der Aufschrift „Büro der Regenten, ehemals Büro Bürgermeister Franz Huhn, Raum: Magenta Frohsinn“ und an der des Sekretariats das Schild „Büro Adjutant Rafael Sola-Schröder, Raum: Zentrum des Wahnsinns.“

Natürlich hatte Huhn davon erfahren und konterte: „Ihr seid aber nicht durch die Türen gekommen.“ Zur Verteidigung des Amtssitzes wurde Huhn von seinen Stellvertretern Susanne Haase-Mühlbauer, Stefan Rosemann und Lars Nottelmann sowie von einem überschaubaren Grüppchen an Ratsmitgliedern moralisch unterstützt, die Jörg Sola, Präsident des Siegburger Karnevalskomittees, als ein paar unbedeutende „Männeken“ abtat.

Duell im Nagelschlagen

Bevor es bei einem „fairen Wettkampf“ zwischen Huhn und Oliver Pütz aus dem Prinzengefolge um Stadtsäckel und Schlüssel für das Rathaus ging, begrüßte Huhn als Moderator zunächst die erwachsenen Tollitäten sowie Kinderprinz Malte I. (Mylenbusch), und seine Kindersiegburgia Nele I. (Vormwald). Zudem viele Karnevalsvereine, angefangen von den Funken Blau-Weiß über die Siegburger Clowns bis zur Siegburger Ehrengarde, den verschiedenen Husaren, den fidelen Deichhäusern und Tönnisbergern, die sich vor der Bühne versammelt hatten.

Dann musste der Bürgermeister gegen Oliver „Olli“ Pütz im Nagelschlagen antreten. Der sei „der beste Hammerschläger, den wir verpflichten konnten. Normalerweise schlägt der die Nägel mit der flachen Hand ein“, verkündete Sola und Huhn antwortete, er habe nichts dagegen. Selbstverständlich fiel bei jeder der drei angesetzten Runden der Hammer für Olli immer eine Nummer größer aus als der Huhn zur Verfügung gestellte. Der Bürgermeister hatte also keine Chance, nahm die deutliche Niederlage aber sportlich. „Jetzt haben wir acht Tage Urlaub“ wandte er sich an seine Stellvertreter und mischte sich mit ihnen unter die Jecken. Beim anschließenden Schunkeln und karnevalistischen Treiben, das die verschiedenen Vereine mit ihren jeweiligen Kindertanzgruppen gestalteten, herrschte dann schon wieder Friede, Freude, Eierkuchen.