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Straßenkarneval in Hennef: Von bunten Paradiesvögeln bis zum Mäusezirkus

Straßenkarneval in Hennef : Von bunten Paradiesvögeln bis zum Mäusezirkus

In Söven, Bröl und Eulenberg erfreuen sich Tausende Jecken am Straßenrand an den Karnevalsumzügen.

Sieben Mottowagen und zahlreiche Fußgruppen machten sich in der Hennefer Berggemeinde Söven auf den Weg, um die zahlreichen Narren zu begeistern. Obwohl der Wetterbericht nichts Gutes verhieß und der Himmel sehr bedeckt war, säumten trotzdem Tausende Jecke den Zugweg. Die „Sövener Naaksühle“, seit 1990 Teilnehmer des Sövener Zuges, hatten sich auch für dieses Jahr wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Im vergangenen Jahr noch als märchenhafte Eisprinzessinnen unterwegs flatterten die Naaksühle, die am Freitag noch zahlreiche Gäste bei ihrer Sitzung im Sövener Hof begrüßen durften, als kunterbunte Paradiesvögel durch Söven und bereicherten mit ihren farbenfrohen Kostümen den Zug.

Die Sövener Baujecken hatten sich in diesem Jahr verstärkt und reihten sich gemeinsam mit den Damen des „Sövener Hätzblättchens“ unter dem Motto „Ruut un Wiess“ mit ihren handgenähten Kostümen in den Zug ein. 20 Jahre „Edgovener Narren“ lautete in diesem Jahr das Motto der Karnevalsfreunde aus Edgoven, die ihren runden Geburtstag mit prachtvoll gestalten Till-Eulenspiegel-Kostümen und einem Rathaus-Mottowagen begingen. Maritim wurde es bei der Damen-KG „Grün-Weiß-Rott“, die im kommenden Jahr ihr 90-jähriges Bestehen feiert.

Nach dem Motto „Rott Ahoi“ hatten sich die Damen um Präsidentin Erika Hausmann in diesem Jahr mit ihren Kostümen der Marine verschrieben und kamen als weibliche Leichtmatrosen daher. Liebevoll gestaltet war der Wagen der SKC-Kinder, der unter dem Slogan „Pänz im Schlaraffenland“ durch Söven fuhr. Für die tänzerischen Darbietungen auf der Straße sorgte die Tanzsportgruppe Rot-Weiß Söven. Wie jedes Jahr thronte das amtierende Hennefer Prinzenpaar Dirk I. und Eva II. (Busse) auf dem Wagen des Sövener Karnevalsclubs (SKC) und ließ sich von den Jecken frenetisch feiern, während zum Abschluss des Zuges das 59. Sövener Kinderprinzenpaar Erik I. und Lena II. Kamelle auf die Narrenschar regnen ließ.

Auch in Bröl regierte am Sonntag wie jedes Jahr ab 15 Uhr König Karneval. Insgesamt 400 Teilnehmer, darunter 238 Erwachsene, 130 Kinder und 32 Musiker sowie drei große Mottowagen zählte die Bröler Zugleitung am Sonntag. Die Vorhut bildete eine Abordnung der Hennefer Stadtsoldaten-Pänz, die ob ihrer schmucken Uniformen natürlich ein Hingucker waren. Die KG „De Muzzeböggele“ schwor auf Kostüm-Recycling und marschierte unter dem Motto „Mir wolle üch demonstrativ ens sare, die Kostüme han mir en de letzte 30 Johr jedrare“ über die Bröler Hauptstraße. Der städtische Kindergarten „Bröler Waldmäuse“ reihte sich unter dem Motto „Mäusezirkus“ und die „Happerschosser Murre-Büsch“ als Karnevalspiloten in den jecken Umzug ein.

Die Heisterschosser Bitzenbande hatte sich in diesem Jahr das Motto „Qualle-Alaaf“ auf die Fahnen geschrieben und sich in dementsprechend beeindruckende und bunte Quallen-Kostüme geworfen. Ein toller Mottowagen war wieder einmal den „Kallenkönigen“ gelungen, die es schafften, die Narrenschar in Bröl zu einer jecken Safari einzuladen. Als die Junioren- und Kindergarde der KG Rot-Weiß Bröl sowie die hübschen Mädels der „Jecken Kalver Schnütchen“ aufmarschierten, war den Brölern klar: Ihr Prinzenpaar kann nicht mehr weit sein. Prinz Tobias I. (Sander) und Prinzessin Vanessa I. (Gebhardt), die im Sommer heiraten werden, thronten auf dem prunkvollen Prinzenwagen und erfreuten sich an der feiernden Narrenschar. „Das ist wirklich eine tolle Stimmung. Wir freuen uns sehr, den Brölern solche Freude zu bereiten“, sagte das Prinzenpaar, während es an der Narrenschar vorüber zog und kaum nachkam, es auch ordentlich Kamelle auf die Jecken regnen zu lassen.

Pünktlich zum Beginn des Karnevalszugs in Eulenberg lockerte sich die Wolkendecke, es hörte auf zu regnen und trieb die Jecken wieder an die Straßenränder. In diesem Jahr konnten die Eulenberger eine Premiere feiern: Zum ersten Mal gab es in dem Dorf ein Dreigestirn.

Jungfrau Zimboline, Prinz Herbert I. und Bauer Florian freuten sich, als erstes Dreigestirn von Hennef und Eulenberg beim Zug mitgehen zu können. „Der Zug ist für uns der Höhepunkt der Session. Wir hatten so viel Spaß in den Sälen und sind überall so gut angekommen, das hätten wir uns vorher nicht erträumen können. Heute können wir den Menschen etwas zurückgeben und uns mit viel Kamelle bedanken“, erzählte der Prinz.

Die Dorfgemeinschaft Eulenberg unterstützte das Dreigestirn unter dem Motto „Mit Zylinder, Frack und Zwirn dienen wir dem Dreigestirn“. Mit einem großen Wagen waren auch die Feuerwehr Uckerath, „Die Westerwaldsterne“ und das Kinderprinzenpaar aus Uckerath vertreten. Politisch ging es bei der Dorfgemeinschaft Köschbusch zu: Mit einem Comic von „Asterix und Obelix“ kritisierten sie mit ihrem Wagen die Entscheidungen der Stadt über Baugenehmigungen in kleinen Dörfern.

Die Jecke freuten sich über reichlich Kamelle, tanzten zur lauten Musik oder erfreuten sich gemeinsam an Mutzemandeln und Krapfen. „Wir kommen jedes Jahr zum Zug, weil er so schön persönlich ist, man kennt sich gegenseitig“, so Stephan Kreuzer aus Eulenberg. Und auch Monika Schuhriemen steht jedes Jahr am Straßenrand. Gemeinsam mit Bekannten und der Familie baut sie jedes Jahr einen kleinen Pavillon vor ihrem Haus auf und sorgt für die richtige Verpflegung während des Zochs.