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Sogar für Helden zu viel: Wilde Jecken ziehen durch Kaldauen und Stallberg

Sogar für Helden zu viel : Wilde Jecken ziehen durch Kaldauen und Stallberg

In roten Jogginganzügen waren die Kegelfreunde beim Veedelszug in Siegburg-Kaldauen mit von der Partie. 15 Gruppen zogen dieses Jahr vom Oberdorf Richtung Kaldauer Zentrum.

"Spritzen, Pillen, Tropfen? Wir dopen nur mit Hopfen" - passend zu den Olympischen Winterspielen hatten sich die Freunde vom selbsternannten Theken-Turnverein Kaldauen dieses ironisch-launische Motto überlegt. In roten Jogginganzügen waren die Kegelfreunde beim Veedelszug in Siegburg-Kaldauen mit von der Partie. Für die Splittergruppe des Kaldauer Sportvereins ist die Teilnahme am Umzug selbstverständlich.

"Wir wollen nicht, dass der Zug immer kürzer wird, daher sind wir jedes Jahr dabei", erzählte Teilnehmer Mark Hanke. 15 Gruppen zogen dieses Jahr vom Oberdorf Richtung Kaldauer Zentrum. "Wir haben jedes Jahr weniger Spenden für die Durchführung", erklärte Zugleiter Ilja Lenke von der Aktionsgemeinschaft Kalauer Vereine und ergänzte, dass das nicht an der Spendenbereitschaft der Ortsansässigen läge, sondern an fehlenden Freiwilligen für die Sammlungen.

An Wurfmaterial wurde trotzdem nicht gespart. Neben den süßen Kamelle gab es sogar Plüschtiere, Bälle und gesunde Smoothies. Als Superhelden verkleidet marschierte die Kita "Murkel" als erste Fußgruppe vorne weg. Der rund zwei Kilometer lange Fußweg war auch für die kleinen Zugteilnehmer der Kita Liebfrauen eine Herausforderung. Der ein oder andere Superheld oder Zwerg ließ sich dann doch irgendwann im Kinder- oder Bollerwagen ziehen.

Die "Kaldauer Fischköpp" spielten den Gassenhauer "An der Nordseeküste" passend zu ihren friesischen Kostümen. Die Nachbarschaftsgemeinschaft "Oberdörfer" hatte die günstigsten Kostüme: Aus Plastikmüll kreierte jeder Oberdörfler eigene "Müll-Couture". Die ehemaligen Betreuer von Jugendfreizeiten holten im Veedelszug nach, was in ihrer Betreuerzeit zu kurz kam: Selber feiern. Mit ihrem neugegründeten Verein "Jugend(t)räume Kaldauen" liefen sie als Schlafmützen mit. sic

Stallberg

Zum 52. Mal hintereinander hat die Bürgergemeinschaft Stallberg es geschafft, den beliebten Veedelszoch in ihrem Stadtteil trotz im Vergleich zum letzten Jahr verschärfter Sicherheitsauflagen zu organisieren. Schade nur, dass die Kita "Die kleinen Strolche" dieses Jahr nicht dabei war. Nach den Worten von Zug-leiter Horst Kerp erfolgte kurzfristig die Absage, weil nicht genügend Eltern Interesse gezeigt hätten. Aber viele andere alte Bekannte nahmen teil. Wieder einmal zogen befreundete Karnevalsgesellschaften, private Initiativen und Musikanten mit den Stallbergern gemeinsam durch die Straßen.

Unter anderem "Echte Fründe vum Stallberg", die sich als Abrisskolonne für das Siegburger Rathaus empfahlen. Bei ihnen war zu lesen: "Dat Hohn säät uns Rathuus muss fott - ruf uns aan, wir machen et kapott". Was fürs Auge boten die Damen der DJK Lollipopp als wandelnder Früchtetraum "Mehr Bio geht kaum" lautete ihr Motto. Und "der harte Kern", ein Kreis von 35 Freunden aus Siegburg, Seelscheid und Troisdorf, verkündete auf einem Plakat an seinem Bagagewagen "Wir kamen, sahen und siegten". Dementsprechend war die ganze Fußgruppe in römische Gewänder gehüllt.

Geburtstag feierten die "Stallberger Tonknubbele". Bei ihnen war zu lesen: "20 Jahre machen mer at voll, dat fiere me janz raderdoll". Als treue Begleiter erwiesen sich wieder einmal die "Husaren Schwarz-Weiß" und die Kollegen von der "KG Husaren Grün Weiß", die neben den Siegburger Musikanten und dem Spielmannszug "In Treue fest" für die richtigen Töne zum Mitsingen und zum Schunkeln sorgten.