Kühn ist der 23. Ritter des Rheinischen Humors
Der exklusive Club der Siegburger Husaren Schwarz-Weiß nimmt den Landrat in seine Tafelrunde auf - Jedes Helau kostet den neuen Ritter eine Runde
Siegburg. Der Mann hat Humor, das ist bekannt. Dass es sogar zum ehrenhaften Ritter langt, ist seit verganger Woche unwiderlegbar. Frithjof Kühn haben die Husaren Schwarz-Weiß zum "23. Ritter des Rheinischen Humors" ausersehen.
Das ist keineswegs selbstverständlich, hat der Landrat doch eine für diese Berufung eher hinderliche Vorgeschichte als gebürtiger Oberbayer und gelernter Altbier-Düsseldorfer mit ausgeprägtem Hang zum "Helau"-Schlachtruf. Bei der Prunksitzung am Samstag, 10. Januar, muss Kühn nun auf die Knie sinken, um Robe und Ritterschlag zu empfangen.
Im Café Fassbender stellte Husaren-Präsident August Tepper das neue Mitglied des erlauchten Ritterclubs vor. Der Landrat ist damit auf Augenhöhe mit Vorgängern wie dem ehemaligen Gentleman-Boxer Henry Maske, Fußball-Weltmeister Wolfgang Overath, Ehrenlandrat Franz Möller, Oberkreisdirektor a.D. Walter Kiwit und dem frühreren Vize-Landrat Fritz Becker.
Rittersprecher Christian Kohr begründete die Entscheidung seiner Mannen: "Landrat Kühn steht schon lange auf unserer Wunschliste. Es war eine der leichtesten Wahlen, denn er ist freundlich, sympathisch und ritterlich."
Kühn bedankte sich für die "große Ehre" als immerhin 60-Jähriger noch zur Verjüngung der exklusiven Vereinigung beitragen zu dürfen. Er habe sich den Ritterschlag wohl im Laufe der Zeit "erdient" indem er den Ritterclub ehrfürchtig jedes Jahr zum Prinzenempfang ins Kreishaus eingeladen habe. Nachdem die Ehre des karnevalistischen Rittertums nicht mehr hinauszögerbar gewesen sei, habe er Besuch vom Rittervorstand bekommen und eine Lebensbeichte ablegen müssen.
Dabei sei auch das Helau zur Sprache gekommen, mit dem er in der Landeshauptstadt sozialisiert wurde. Er kündigte an, während dieser Session immer dann eine Runde zu geben, wenn ihm das hierzulande unübliche Helau aus der Kehle dringe.
