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Rathaussturm: Prinz Emanuel I. gegen drei Musketiere in Sankt Augustin

Rathaussturm : Prinz Emanuel I. gegen drei Musketiere in Sankt Augustin

Ob Märchenburg, römischer Circus Maximus oder sicheres Fort im Wilden Westen: Zu Karneval verwandelt sich das Sankt Augustiner Rathaus alljährlich in eine Festung.

Und auch diesmal war die Beamtenhochburg nicht leicht zu erobern. Doch Prinz Emanuel I. und sein Gefolge setzen die Truppe um Bürgermeister Klaus Schumacher mächtig unter Druck.

In diesem Jahr standen die Karnevalisten der Stadt erstmals einem luftigen Jagdzelt gegenüber. Leichtes Spiel hatten sie dennoch nicht: Bürgermeister Klaus Schumacher hatte zur Unterstützung die gesamte Verwaltungsspitze verpflichtet, die mit erhobenem Degen und in Begleitung von Trommlern als „die drei Musketiere“ ihr Zelt zu verteidigen wussten. Dabei bedienten sich beide Parteien freilich nicht scharfer Waffen, sondern spitzer Zungen.

Musketier belächelt die„Spargelbeine“

„Was für'n Tamtam, was stört ihr uns? Wer schreit um diese Zeit? Am heil'gen Freitagnachmittag ist keiner hier bereit“, stellte Erster Beigeordneter und Musketier Rainer Gleß gleich zu Beginn klar. Schließlich feiere die Verwaltung nun Karneval. Daran könne auch Prinz Emanuel I. samt riesigem Gefolge nichts ändern. Auch Musketier und Zweiter Beigeordneter Ali Dogan ließ am aufmarschierenden Prinzen kein gutes Blatt: „Wer bist denn du, du Federprinz, der solches hier verlangt. Wenn ich die Spargelbeine seh' – bist heute du wohl krank.“

Ober-Musketier und Bürgermeister Klaus Schumacher machte keinen Hehl daraus, wer trotz Karneval die wahren Herrscher der Stadt seien: „Man nennt uns Herr'n von Augustin – die Prinzen dieser Stadt. Wenn es sein muss, dann klären wir, ob du kriegst was vorn Latz.“ Selbst dem Charme von Augustina Peggy I. wollte keiner der Musketiere erliegen, vielleicht auch, weil es den streitlustigen Herren an Damenbegleitung im Jagdzelt nicht mangelte.

Umso mehr Willen zeigte das Trio, sein Jagdzelt nicht fallen zu sehen, wie es Musketier Ali Dogan mit dem Lied „echte Fründe“ anstimmte: „Ja, Kampf ist unser täglich‘ Brot, ihr wollt uns nicht zum Feind. Wir Drei machen das alleine aus und stehen fest geeint. Die geballte Machtelite – Musketiere und auch der Rat. Wir kämpfen bis zum Letzten, geeint in Wort und Tat.“

Doch ehe das Wortgefecht von „Degenclown“ und „Bruder Strumpfbein“ eskalierte, gab Musketier Ali Dogan einen Hinweis auf das wahre Problem: „Schon oftmals haben wir gekämpft. Man trieb Verwaltungshatz. Doch jeder Angriff abgewehrt, an diesem schönen Platz.“

Hatz und Jagd? Danach stand den Karnevalisten doch gar nicht der Sinn, machte Prinz Emanuel I. klar. Und auch Augustina Peggy I. und Kinderprinzessin Hanna I. rühmten den Prinzen für dessen ehrenvollen Einsatz für die Bürger der Stadt. Ein Ehrenmann, der sogar das Wappen des Löwen auf der Brust trägt – das überzeugte nicht nur den Bürgermeister, sondern auch seine Mitstreiter, die nach einem Kamelleregen für die Kinder den Prinzen die Leiter ins Jagdzelt erklimmen ließen.