1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Die Narren haben gewonnen: So war der Rathaussturm in Hennef

Die Narren haben gewonnen : So war der Rathaussturm in Hennef

Alles Singen und Diskutieren nutzte nichts: Die Hennefer Stadtsoldaten haben am Sonntag das Rathaus von Bürgermeister Klaus Pipke erobert.

Bürgermeister Klaus Pipke gab sich am Sonntagvormittag noch siegessicher. Er werde das Hennefer Rathaus mit allem, was er habe, verteidigen. Ebenso siegessicher waren jedoch auch Hennefs Stadtsoldaten, die Pipkes Rathaus an dem Tag erstürmen wollten. „Wir werden ihn mit Pauken und Trompeten überwältigen“, sagte Chucky Heinz von den Stadtsoldaten. Vom Balkon des historischen Rathauses aus schaute der Bürgermeister sowie Mitarbeiter der Verwaltung und Mitglieder des Rats auf das Spektakel auf der Frankfurter Straße. Dort versammelten sich nicht nur die rund 70 Stadtsoldaten, sondern auch die fünf Prinzenpaare aus ganz Hennef, sowie Karnevalsvereine, Tanzgruppen und natürlich die jecken Besucher aus der Stadt.

Der Baas der Stadtsoldaten Paul Jacobs lieferte sich unentwegt einen Schlagabtausch mit dem Bürgermeister. So machte er sich beispielsweise über das Plakat am Balkon des Rathauses lustig, das die Erstürmung ankündigte. „Das ist ja lächerlich klein“, sagte Jacobs und scherzte darüber, dass die Stadt wohl kein Geld für ein größeres hätte. Pipke konterte und meinte, dass Jacobs Augen wohl zu schlecht sein müssten. Dann richteten die Prinzenpaare ihr Wort an den Bürgermeister. Das Kinderprinzenpaar des Sövener-Karnevals-Clubs Janine I. Sieberz und Leon I. Kemper übte Kritik: In Söven würden die Autos viel zu schnell fahren.

Kein Regen aber Kälte

Der amtierende Hennefer Prinz Wolfgang IV. ließ sich mit dem Bürgermeister auf eine etwas skurrile Diskussion ein: Pipke machte sich über die weißen Kniestrümpfe lustig, die Wolfgang Neuhöfer über seine Strumpfhose gezogen hatte. Doch der Prinz entgegnete lässig, dass diese ihn wenigstens warm halten würden. Das war am Sonntag auch nötig. Die Hennefer Narren feierten bei kalten drei Grad, jedoch zur Freude aller ohne Regen.

Höhepunkt des Kampfes zwischen den Tollitäten und den Mitgliedern der Stadt war ein Gesangswettbewerb. Mitglieder der Stadtsoldaten sangen gegen Mitarbeiter der Stadt auf der Bühne. Den Auftakt machten der 70-Jährige Klaus Dieter Scholz und der Junge Jan Steinhauer von den Stadtsoldaten. Danach sangen Rathausmitarbeiterin Bianca Jung und die Beigeordneten der Stadt, Martin Herkt und Michael Walter. Baas Paul Jacobs erklärte die Stadtsoldaten danach ohne Umschweife zum klaren Sieger des Wettbewerbs und schickte sie zum Angriff. Die Soldaten setzten den Rammbock an die Rathaustür und erstürmten das Gebäude. Pipke musste sich geschlagen geben.