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Die Jecken im Vorgebirge sind zurück

Erstes Karnevalswochenende : Nach der Corona-Pause sind die Jecken im Vorgebirge zurück

Rathaussturm in Meckenheim, Züge in Alfter und Bornheim: Karnevalisten genießen die lang ersehnte närrische Normalität.

Bis an die Zähne mit Kamelle, Konfetti und einer Ballkanone auf dem Vordach des Meckenheimer Rathauseingangs bewaffnet hatte sich Bürgermeister Holger Jung am Sonntag mit seinen Mitarbeitenden verschanzt. Außerdem verteidigte eine verwaltungsinterne Rugbymannschaft die Eingangstüren. Zum Angriff blies eine geballte Schar Jecker mit treffenden Pointen und einer Konfettihaubitze – angeführt von den Tollitäten Prinz Sven I. und Prinzessin Sabrina I. sowie den Kindertollitäten Prinz Karim I. und Prinzessin Lilly I., flankiert von Prinzengarde, Stadtsoldaten, Stadt-Garde sowie Karnevalsgemeinschaft Merl und Karnevalsclub Lüftelberg.

Der Übermacht von hunderten versammelten Jecken mit – nicht nur sprichwörtlichen – Pauken und Trompeten, Schaulustigen und geballtem Frohsinn gab sich der erste Bürger der Stadt nach zähem Kampf geschlagen und überreichte den Tollitäten den Schlüssel zum Rathaus.

Harlekins, Hummeln und Hippies

Im Ortsteil Lüftelberg hatten die dortigen Karnevalisten einen kleinen, aber feinen „Zoch“ mit 210 Teilnehmern auf die Beine gestellt. Zu sehen waren etwa Figuren aus dem Dschungelbuch, Harlekins, Hummeln, Spacegirls, Hippies oder Piloten. Zu ihrem 40. Jubiläum präsentierten sich die „Berger Kamellchen“ als „Eulen im Anflug“. Während es den „Üblichen Verdächtigen“ in der JVA Entenhausen ausgesprochen gut gefiel, arbeiteten die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr als Holzfäller.

In Sechtem marschierten am Samstag 14 Fußgruppen, neun Garden und vier Musikgruppen: Mit rund 1100 Sechtemer Jecken konnte sich der närrische Lindwurm unter dem Motto „Hurra, der Kinderzoch is widder da“ durchaus sehen lassen. Strahlende Gesichter und karnevalistische Ohrwürmer prägten die Stimmung. Clowns, Piraten und alle Arten von Tieren bevölkerten Bürgersteige und Innenhöfe. Als Superhelden mischten sich die Sportlerinnen und Sportler der SG Sechtem unter die Zugteilnehmer, die Kindertagesstätte „Arche“ machte ihrem Namen alle Ehre.

In Impekoven gab es am Samstag kein Durchkommen mehr. Viele fantasievoller Kostüme waren zu bewundern. So auch im Zug, dessen 500 Teilnehmer großzügig Kamelle verteilten. Dabei sei es schwierig gewesen, überhaupt welche zu bekommen, berichtete Dietmar Mäsgen vom „Zusammengewürfelten Haufen“. Ihm voraus gingen die „United Mädelizz“ aus Duisdorf, die als bunte Paradiesvögel ebenso für Aufsehen sorgten wie das „Clübchen“, das im Outfit an die Impy Blinders, eine Gang der 20er Jahre in Birmingham, erinnerte.

Mehr Fotos vom Straßenkarneval in der Region gibt es hier.